Die Katharer – Märtyrer der reinen Liebe

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Quelle: http://transinformation.net/die-katharer-maertyrer-der-reinen-liebe/

 

Viele der heutigen Lichtarbeiter fühlen sich den Katharern, den von der Römischen Kirche verfolgten und ausgerotteten Lichtarbeitern des Mittelalters, bewusst oder unbewusst verbunden. Ihnen ist dieser Beitrag gewidmet.

Als Einstimmung ein Musikvideo des Consolament Ensembles, welches die Katharer in der Musik wieder aufleben lassen möchten (das ‚Consolamentum’ war die spirituelle Taufe der Katharer, auf die wir im folgenden Beitrag noch eingehen werden):

Hinweis: Man kann sich einfach auch nur die Musik mit geschlossenen Augen anhören.

Die Katharer waren, aus der Sicht der etablierten Kirche, die ersten grossen Ketzer des Mittelalters und Auslöser für die erste Inquisitionswelle. Sie stellten eine Gefahr dar für den Machtanspruch der katholischen Kirche, dem ‚Stuhl Petri’, denn ihr Glaube anerkannte keine Autorität ausser der eigenen inneren Gotteserfahrung. Auch lehnten sie jeglichen Pomp ab, lebten ein einfaches, strenges Leben und hatten ihre eigenen, unabhängigen Gemeinden. Die Katharer hatten nichts mit der römischen Kirche zu tun, sie hatten ihre eigenen Überlieferungen und Riten, und ihr ein einziges Ziel war es, ein reines Leben nach der Urlehre Christi zu führen.katharerburg

In grauenvollen Kreuzzügen, mit aufgestacheltem Fanatismus und unmenschlicher Brutalität wurden sie deshalb von der Kirche verfolgt und bekämpft bis zur vollständigen Ausrottung.

In der traditionellen Religionsgeschichte werden die Ursprünge der Katharerbewegung mit den Manichäern und den Bogumilen in Verbindung gebracht. Dies deshalb, weil das Gedankengut der Katharer ähnlich wie das der Manichäer und Bogumilen sehr stark von der Gnosis beeinflusst war, und ihr Weltbild gleich wie das manichäische stark durch den Dualismus geprägt war.

In der dualistischen Weltanschauung spielt der Kampf zwischen Gut und Böse eine massgebende Rolle. Das Weltgeschehen ist bestimmt durch den Konflikt zwischen den Mächten des Lichts und der Finsternis, repräsentiert durch Gott und Satan (dessen Werkzeuge in der Gnosis die Archonten sind), es ist ein ewiger Kampf zwischen Spiritualität und Materialismus, zwischen dem Wunsch nach Erleuchtung und dem Gefangenbleiben in den irdischen Verführungen.

Zu einer etwas anderen als der traditionellen Auffassung über die Herkunft des Glaubenssystems der Katharer gelangt die Autorin und Maria Magdalena-Forscherin Val Wineyard. Sie glaubt auf Grund ihrer intensiven Recherchen, dass die Ursprünge des Katharertums bis in die Zeit von Maria Magdalenas Ankunft in Südfrankreich ca. im Jahr 50 n. Chr. zurückgehen. Sie schreibt: „Meine Forschungen haben ergeben, dass Maria Magdalena und Jesus nach Rennes-les-Bains kamen, welches sozusagen ein Vorort von Narbonne war. Jesus versteckte sich vor den Römern und Juden, und Maria taufte die Menschen und mache sie zu Christen.“

Anhand vieler Fakten und Indizien, und unter Einbezug der zum Teil nur mündlich überlieferten Legenden in der betreffenden Gegend, belegt sie ihre Auffassung, dass der Glauben der Katharer direkt auf die Lehren des Urchristentums zurückgehen (das Urchristentum nennt sie auch das ‚Jesus-Christentum’, im Gegensatz zum ‚römischen Christentum’). Das Jesus-Christentum und seine Geheimnisse wurden von Maria Magdalena und weiteren mit ihr nach Südfrankreich gekommenen Jüngern all jenen gelehrt, die dafür empfänglich waren. Es waren diese Lehren, die in kleinen Bevölkerungsteilen mehr als 1000 Jahre überlebt haben, um dann in der für die römische Kirche gefährlich schnell wachsenden Katharerbewegung wieder aufzuleben.

Katharerland

Im Folgenden wiedergeben wir einen Auszug aus dem sehr interessanten und tief greifenden Essay von  Val WineyardMaria Magdalena und die Katharer“.

Die Glaubensvorstellungen des frühen Jesus-Christentums und jene der Katharer des 13. Jahrhunderts waren einander verblüffend ähnlich, auch wenn sie durch 1200 Jahren getrennt waren. Wir wissen das von Zeugnissen von den Katharern selbst, die aus der Inquisitionszeit stammen und die sich im Vatikan befinden.

Das frühe Jesus-Christentum kannte als Initiations-Zeremonie die Ganzkörpertaufe. Maria Magdalena taufte die Menschen im Fluss Sals bei Rennes-les-Bains, an den zwei Orten La Fontaine des Amours (Brunnen der Liebe) und Le Benetier (das Taufbecken). In Jener Zeit führte man die Ganzkörpertaufe durch, wie in Judäa. Der nackte Anhänger wurde ganz untergetaucht, sodass Augen, Haar und Nase ganz mit Wasser bedeckt wurden, bevor er auftauchte und dann in der christlichen Gemeinde mit Umarmungen und Küssen willkommen geheissen wurde. Dies war eine Reinigungszeremonie, und das kalte Wasser des Sals schien dazu besonders geeignet.

katharer-taubeAuch die Katharer hatten eine bedeutende Initiations-Zeremonie, das ‚Consolamentum’. Es war eine so ernsthafte Sache, dass es für junge Menschen unter 18 Jahren verboten war.

Im neuen Leben nach der Taufe oder dem Consolamentum hatte man eine persönliche Beziehung zu Gott, man brauchte keinen Priester, der sich dazwischen schaltete und Zeremonien für einen abhalten musste; es war etwas direkt zwischen Gott und dir, du kanntest Gott aus eigener Erfahrung. Dies ist genau das, was die Katharer glaubten. Nach der Initiation wurde man in die Gemeinschaft aufgenommen und teilte Gott mit allen anderen aus der Gemeinde, wie in den Akten 2.44-47 erklärt wird. Dies ist auch genau das, was die Jesus-Christen taten.

Die Katharer glaubten an die Vergebung. Einmal, bei einer entsprechenden Gelegenheit in einer kirchlichen Debatte, wurde gesagt dass Gott so gut sei, dass er sogar einem Erzbischof vergebe!

In den Katharer-Kirchen gab es keine Kruzifixe, denn sie glaubten nicht, dass Jesus gekreuzigt worden war, noch dass er vom Tod auferstanden sei. Die Katharer befolgten die Lehren Jesu, aber glaubten nicht, dass er eine Inkarnation Gottes war. Sie glaubten, dass er Maria Magdalena heiratete, dass Jesus ein realer Mensch war.

Die Katharer studierten und lehrten nur aus dem Neuen Testament, vor allem aus dem Johannes-Evangelium und dem Buch der Offenbarung, welche beide von Lazarus, dem Bruder von Maria Magdalena, geschrieben wurden und Jesus gewidmet waren (vgl. dazu meinen Artikel über Lazarus). Die ersten Christen, die Jesus-Christen, waren gefühlstiefe, hochspirituelle Menschen.

Die heiligen Männer und Frauen der Katharer, die ,Parfaits’ waren Lehrer, Priester und Heiler ähnlich wie die Druiden – oder wie Jesus. Man glaubt, dass Jesus das tat, was wir heute Reiki-Heilung nennen. Einige Katharer praktizierten Meditation etwa in der Weise, wie das heute von spirituellen Menschen als ‚Trance-Arbeit’ genannt werden würde. Dies könnte auch der Grund sein, weshalb Katharer fähig waren die unmenschlichen Folterungen zu ertragen, denen die sie während der Kreuzzüge gegen sie ausgesetzt waren.Katharerin

Die Katharer hatten auch Priesterinnen, die Parfaites. Auch im Jesus-Christentum gab es Priesterinnen, wie durch Ausgrabungen in den Katakomben unter der Peters-Kirche in Rom bewiesen werden konnte. Dies ist einer der Gründe weshalb sich das frühe Christentum von der römischen Kirche unterscheidet, welche entschieden hatte, dass Frauen nicht predigen durften. Dies auch basierend auf den älteren jüdischen Anschauungen, dass Frauen gesehen, aber nicht gehört werden durften, ihre Köpfe bedecken mussten und still in der Synagoge sitzen mussten um sich die Ratschläge anzuhören von Honoratioren wie dem Heiligen Petrus.

Die Katharer waren sexuell liberal, weil Sex nur Teil der materiellen Welt war. Aber sie meinten, dass es eine Sünde war Kinder zur Welt zu bringen, die nur genauso leiden mussten wie sie selbst. Sie besaßen Verhütungsmittel. Sie machten sich nicht zu viele Gedanken über das Heiraten; wie könnte denn ein Priester Menschen verheiraten im Namen Gottes? Eine einfache Abmachung zwischen den betroffenen Menschen war für sie rechtlich bindend. Parfaits und Parfaites konnten ebenfalls heiraten.

Wir wissen aus den Gnostischen Evangelien, die von Historikern erst kürzlich entdeckt wurden, dass Jesus und Maria Magdalena Gnostiker waren. Die Gnostiker glaubten, dass die Nachfolger Christi die Gnosis erfahren würden, mystisches Wissen, in sich selbst, und dadurch die Nähe zu Gott erfahren konnten. Indem du dich selbst erkennst, erkennst du Gott.

Wieso wussten das die Katharer? Man fand keine Spur von den Gnostischen Evangelien in ihrer Geschichte, diesen Evangelien, die erst kürzlich gefunden wurden, nachdem sie auf Grund der Säuberungen von Konstantin, im späten 4. Jahrhundert, für Hunderte von Jahren verschollen waren. Die Katharer wussten es, weil sie von Maria Magdalena und Jesus gelehrt wurden.

Die Gnostiker glaubten an die Reinkarnation, denn die Suche nach der Wahrheit kann viele Leben umfassen. Wenn du viele Mysterien in dich aufgenommen hast und dein Leben spirituell geworden ist, dann kannst du zu deinem Guten in den Himmel aufgenommen werden. Die Katharer glaubten, dass die Seele nicht sterben würde, im Gegensatz zum Körper. Gläubige könnten entscheiden, ob sie wiedergeboren werden wollten oder für immer in den Himmel eingehen würden.

Man sieht also, dass sehr viele katharische Überzeugungen aus dem Christentum der Zeit Jesu stammten. Die Katharer tauchten in der Geschichte auf um 1000 n. Chr., aber sie lebten in Languedoc Hunderte von Jahren davor, von der Zeit Jesu an.

Nag Hammadi

Die im Jahr 1945 gefundenen Gnostischen Evangelien, zusammen mit bereits früher gefundenen Fragmenten, änderten die Vorstellungen komplett, welche die römischen Christen von Christus und seinen Lehren hatten.

Die Evangelien, welche Maria Magdalena erwähnen, stellten das traditionelle Christentum auf den Kopf. Das Maria-Evangelium wird auf das zweite Jahrhundert datiert und kann nicht von Maria Magdalena geschrieben worden sein; der Name ‚Evangelium der Maria’ wiederspiegelt den Stil der Zeit, heute würde man es ‚das Evangelium über Maria’ nennen. Die Gnostiker, die es schrieben, kannten offenbar Jesus und Maria Magdalena und ihren Kreis. Zum ersten Mal wurde es klar wie nahe Maria Magdalena Jesus war.

Nur sieben Seiten überlebten, die Hälfte ist verloren gegangen, vielleicht für immer. Viele Fragmente in Griechisch und in Koptisch wurden an verschiedenen Orten gefunden, was beweist, dass es im 5. und 6. Jahrhundert weit verbreitet war.

Das Evangelium beginnt mit einer Szene nach der Wiederauferstehung. Jesus bat die Jünger zu gehen und zu predigen und verließ sie dann. Doch die Jünger befürchteten, dass sie dasselbe Schicksal erfahren würden wie Jesus. Maria Magdalena beruhigte sie. „Aber sie weinten sehr und sprachen: wie sollen wir zu den Heiden gehen und das Evangelium des Menschensohn verkünden? Wenn sei ihn nicht verschont haben, wie werden sie dann uns verschonen? Da stand Maria Magdalena auf und sagte zu ihren Brüdern: weint nicht und seid nicht traurig noch unentschlossen, denn Seine Gnade wird vollkommen mit euch sein und euch schützen.“

Dies erklärt auch, warum die Jünger wie Petrus sich während der Kreuzigung versteckt hielten. Sie hatten Angst selbst gekreuzigt zu werden. Maria Magdalena, die Jesus am nächsten stand, musste ihnen die Antwort geben.

Noch in einem anderen Evangelium wird Maria Magdalena speziell erwähnt, der Pistis Sophia, welche auf etwa 250 n.Chr. datiert wird. (…) Maria Magdalene spielt eine große Rolle darin, mehr als Petrus, mehr als Johannes. Es wird darin klar, dass die frühen Christen, das heißt die zeitgenössischen Nachfolger Jesu, eingeweihte Frauen akzeptierten, welche frei bei Diskussionen dabei sein konnten und diese sogar leiten konnten. Aber Maria hatte hart darum zu kämpfen. In der Pistis Sophia musste sie ihre Position gegen Petrus verteidigen, der lehrte, dass Frauen nichts sagen durften, weder öffentlich noch privat, und schon gar nicht predigen. Doch die anderen Jünger unterstützten Maria, weil sie so tiefe und spirituelle Visionen hatte, die sie mit ihnen teilen wollte.

So weit der Ausschnitt aus dem Aufsatz von Val Wineyard. Weitere interessante Abhandlungen und Erkenntnisse findet man auf der persönlichen Seite von Val Wineyard (in Englisch und Französisch).

Über die Katharer gibt es eine grosse Menge an Informationen im Netz, und es sind auch viele Bücher über diese Bewegung geschrieben worden. Ich habe aber wenige Seiten gefunden mit spirituellem Tiefgang, die auch Erkenntnisse berücksichtigen, die über die traditionelle Geschichtsforschung hinausgehen.

Zum Abschluss noch ein Video, das einen stimmungsvollen Überblick gibt über die Geschichte der Katharer.

 

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