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Ich sehne mich so nach Ruhe……

Ihr Lieben,

erstmal vorweg einen lieben Dank an alle, die mir auf meinen letzten Beitrag hier geantwortet haben, per Kommentar und auch per Mail. Habe mich sehr darüber gefreut.

Da möchte ich kurz darauf eingehen:

Warum ich betrogen wurde? Den Grund kann ich leider nicht genau benennen, habe durchaus bei mir gesucht und keine Antwort gefunden. Wenn ich diejenigen, die mich betrogen haben nach dem WARUM fragte, bekam ich keine Antwort, außer ein mickriges Achselzucken und die Worte: „Das weiß ich auch nicht!“. Vielsagend nichtssagend, oder?

Mein Vertrauen in die Männerwelt und die Treue in einer Partnerschaft ist dadurch erschüttert…. ich kann nicht sagen in wie weit mir Misstrauen entgegen gebracht wurde oder wird. Dies ist ja ein Thema, was nicht zwischen den betroffenen Menschen offen diskutiert wird – leider!

Jedenfalls haben mich die letzten Jahre und die gemachten Erfahrungen vieles gelehrt, aber noch mehr Kraft gekostet. Im Augenblick scheint es so, als liege Freude, Glück und Leid so eng zusammen, das man sich kaum auf etwas positives konzentrieren kann.

Ich weiß, es ist die Zeit des „Abschied“ nehmen s, das ist halt ein Teil der Zeitqualität in der wir leben und doch gelingt es mir nicht vollkommen ruhig und gelassen zu bleiben…. mein Nervenkostüm ist arg zerrissen und gebeutelt, da kann es durchaus geschehen das mir z.B. beim Autofahren wie aus dem NICHTS Tränen in die Augen steigen…. und ich den Grund dafür nicht klar erkennen kann.

Außerdem traue ich mich kaum, mich wirklich über etwas sehr schönes und positives richtig zu freuen, da ich Angst davor habe, das es nicht anhält – der nächste „Knüppel zwischen die Beine“ sozusagen schon in meine Richtung unterwegs ist. … und oft ist es dann auch genau so 😦

Wenn ich mal überlege, wann ich zuletzt richtig aus vollem Halse heraus gelacht habe….. so fällt es mir nicht wirklich ein. Es fällt mir sogar schwer mich zu erinnern….

Am liebsten möchte ich mich dann an Tagen wie diesen, wo dann auch noch alles draußen grau und nass und stürmisch ist, ins Bett verkrümeln und schlafen. Einfach die Augen zu machen und RUHE haben. Doch das geht nicht! Da sind so viele Pflichten, die zu erfüllen sind. Ich werde gebraucht und brauche mich im Grunde doch erstmal selbst, nur für mich! Ich muß dringend lernen mich abzugrenzen, NEIN zu sagen wo ich es auch so fühle, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Ich muß dringend lernen, meinen Mund auf zu machen in Situationen die mich sprachlos machen, wo ich mich ohnmächtig fühle, wo ich das Gefühl habe, hier stülpt mir jemand etwas über, was nicht gut für mich ist! Gar nicht so einfach, wenn sich innerlich alles zusammen schnürt und mir praktisch die Luft zum atmen genommen wird. (Jedenfalls fühlt es sich so an!)

Kennt ihr dieses Gefühl? Das man dann einfach nur den Mund hält weiter funktioniert und nicht mal darüber spricht?

Gut, ich tue es nun hier, dank Sabine, die mir auch schon in der Vergangenheit sehr geholfen hat viele dunkle Löcher in die ich zu fallen drohte zu umschiffen, oder mich sogar da wieder heraus holte, als ich doch darinnen war…… Sie riet mir auch, alles von der Seele zu schreiben, was ich hiermit tue 😉 und ich muß sagen: ES TUT GUT!

So, nun werde ich mich daran setzen und meine Gedanken überprüfen, denn ich habe gelernt, das die Gegenwart das ist, was ich in der Vergangenheit durch meine Gedanken und Muster, Verhaltensweisen und Erwartungen „bestellt“ habe…… auch wenn ich manchmal trotzig sage: „NIE IM LEBEN!“….. aber es ist so! Ich wünsche mir, das es mir gelingt, das was noch an negativen Dingen da ist, mir anzusehen, daraus zu lernen, es anzunehmen um dann wieder einen Schritt nach vorne zu gehen und um wieder zu vertrauen! Vertrauen haben ins Leben, Vertrauen haben in meine Mitmenschen und vor allem wieder mehr Selbstvertrauen zu haben!

Ich wünsche euch allen ein schönes Wochenende und einen harmonischen 2. Advent!

Bis bald,

herzliche Grüße

eure Lucy

(c) by Lucy B.

Die Sache mit dem Vertrauen….

….. oder: Ich lerne im Schneckentempo!

Liebe Sabine, liebe Mitleser!

Wenn wir geboren werden, haben wir alle das Ur-Vertrauen…. müssen wir ja auch haben, denn wir wären als Baby ohne jemanden, der sich um uns kümmert, vollkommen hilflos und wir würden verhungern. Wir haben Vertrauen zu unseren Eltern, den Menschen unserer Familie und fühlen uns bis zu einem gewissen Alter als der Nabel der Welt – alles dreht sich um mich, ich bin der Mittelpunkt des (meines) Universums.

Erst im laufe der Zeit  merken wir, dass das Vertrauen, welches wir in andere Menschen haben, nicht geachtet wird. Sie missbrauchen unser in sie gesetztes Vertrauen, mal mehr mal weniger. Wir sind dadurch verletzt und ziehen uns zurück…. haben etwas gelernt, ähnlich wie ein Kind, das sich die kleinen Fingerchen auf der heißen Herdplatte verbrannt hat, werden wir uns beim nächsten mal überlegen, ob wir unsere Finger wieder auf die heiße Platte legen, sprich, ob wir diesem Menschen unser Vertrauen erneut schenken. Im schlimmsten Fall entziehen wir auf Grund gemachter schlechter Erfahrungen auch unseren anderen Mitmenschen unser Vertrauen und fangen somit an, uns selbst zu isolieren. Das nagt auch am Selbstwertgefühl, denn scheinbar sind wir dem anderen „Nichts Wert“. So kann es geschehen, das auch das eigene Selbstvertrauen mehr und mehr schwindet.

Wir erkennen, das wir eben nicht der Mittelpunkt des Universums sind, das wir im Grunde nur ein kleines Rädchen im Getriebe, ein kleines Licht auf Erden sind. So ging es auch mir!

Ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft ich in ein tiefes und dunkles Loch gefallen bin, traurig war und meine mir zugefügten Wunden leckte. Ich lernte: Die Welt ist schlecht! Doch halt! Heute weiß ich durchaus, das die Welt an meinem Empfinden vollkommen unschuldig ist, denn es waren manche Menschen die mir weh taten, deren Umgang mir nicht gut bekam, die mich vermeintlich fallen ließen, denen ich nicht wertvoll genug war. Die Welt ist schön! Nur unsere Sichtweise und unsere Bewertung lässt uns so manches mal vom Weg des Erkennens abkommen und wir liegen mit unserer Einschätzung über Gott und die Welt wohl mehr als einmal vollkommen daneben 😉

Meine Versuche zu verstehen, was in der jeweiligen Situation geschehen ist, warum der andere so gehandelt hat wie er/sie gehandelt hat, ließ mich oft mehr und länger als nötig in diesem Loch sitzen. Welchen Fehler hab ich da wohl gemacht? Richtig! Ich habe die Situation verurteilt, den anderen Menschen verurteilt in seinem Tun und Handeln und ich ertrank mitunter auch im Selbstmitleid.  Heute weiß ich, das es wichtige Lektionen waren für meine Entwicklung und doch ist es mit dem Vertrauen haben so eine Sache……

Wer einmal betrogen wurde und wieder in eine ähnliche Situation  kommt, bei dem schrillen oftmals laut genug die Alarmglocken….. oder das negative, verletzte Ego will uns warnen und somit sind wir Misstrauisch. Es raunt uns zu: Pass auf, der (oder die) ist genauso wie damals er oder sie! Er oder sie wird dir genau so weh tun, aber dann komm nicht an und heule dich bei mir aus (das Selbstmitleid) usw usw…..

Ja, ich wurde mehrfach betrogen! Von meinen Männern in der Vergangenheit. Da spielten andere Frauen eine Rolle…. mal war es eine ganz neue, oder aber die Ex des Herrn… 😦 und irgendwann fragte ich mich, warum das immer wieder so ist, warum ich immer wieder betrogen wurde. Diese Erfahrungen rissen tiefe Wunden in meine Seele, doch haben sie mich auch wachsen lassen, reifen lassen und mich zu dem Menschen gemacht der ich heute bin: Die etwas durchgeknallte, auch durchaus bodenständige Lucy, die im Grunde nur ihr Leben bestmöglich leben will, anderen auf der Reise durchs Leben helfen möchte und ihr eigenes Licht verbreiten – um vielleicht in irgendeiner anderen traurigen Seele ein neues Licht zu entzünden! Und oftmals riss mich eben genau  der Fluß des Lebens (also die gemachten Erfahrungen) weg, spült mich ins Meer der Emotionen und lässt mich ebenso oft am Strand meines eigenen ICHS wieder zurück!

Ich fragte mich oft, wie kann es gelingen, wieder ins Vertrauen zu kommen? Wie kann ich mich wieder vollkommen fallen lassen? Wie kann ich mein Vertrauen wieder ruhig und gelassen an jemand anderen verschenken?
Vertrauen ist ein Geschenk! Doch wenn wir unser Selbstvertrauen nicht selbst als Geschenk achten (sprich: uns selbst nicht achten), wie wollen wir da geschenktes Vertrauen einer anderen Person annehmen, geschweige denn unser Vertrauen einem anderen Menschen schenken können? Wie kann ich etwas verschenken, was ich gar nicht selbst in mir habe, was ich nicht besitze?

Genau, das geht gar nicht! Nur um dahinter zu kommen, diese Erkenntnis zu erlangen, das ist in meinem Fall ein weiter Weg gewesen, mit vielen Höhen und Tiefen! Und vor allem aus dem Nachhinein betrachtet: im Schneckentempo! Also immer und immer wieder – bis ich vollkommen verstanden hatte, annehmen konnte und anderes reagiert habe als bisher!

Wie sagte mir vor langer Zeit mal jemand? „Es gibt immer jemanden der etwas tut, und einen anderen, der etwas mit sich machen lässt!“. (Danke Sabine!)

Es hat also auch immer irgendwie etwas mit Macht zu tun. Wieviel Macht hat ein anderer über mich und wieviel Macht gebe ich dem anderen eigentlich???? Oft zuviel!!!

Nun ist es ja im Alltag nicht immer möglich, genau zu analysieren was da gerade geschieht. Manchmal braucht es Zeit um zu erkennen, Zeit, um die Dinge „klarer“ zu sehen. Gerade in dieser aufregenden Zeit, in der wir alle, liebe Mitreisende auf der Erde, leben, geschieht so vieles scheinbar auf einmal. Da fragt man sich doch oft genug selbst: Wie soll ich da noch mithalten? Da hat man gerade auf der einen Seite ein scheinbares Problem gelöst, sich vielleicht sogar von Menschen verabschiedet, sie aus dem eigenen Leben entlassen, weil sie nicht mehr gut taten, es einfach nicht mehr passte…. da will man durchatmen, nach vorne schauen und PENG….. haut es einem mit einer anderen Sache die Beine weg.

Ein Meister, wem es gelingt, in dieser unruhigen Zeitqualität ganz bei sich zu bleiben, die eigene Wahrheit zu erkennen, die anderen sein lassen können wie sie sind, nicht zu (be)urteilen und trotzdem teilnehmen am Weltgeschehen! Mir gelingt es leider nicht immer, doch liebe Leser, ich bin sehr darum bemüht! Doch inzwischen bin ich mir sicher: Ich gebe immer mein Bestes! Es wird nicht immer das richtige sein, doch wenn ich es erkenne, dann habe ich die Chance es anders, eben besser zu machen. Dazu gehört eben für mich auch das Vertrauen! In mich, meine Mitmenschen, mein Umfeld, in die Schöpfung!

Meine Frage an euch: Wie haltet ihr es mit dem Vertrauen? Könnt ihr jemanden erneut euer Vertrauen schenken, wenn dieser Jemand es schon einmal missbraucht hat? Oder habt ihr das Gefühl, das ihr euch dann verbiegt, nicht authentisch seid?

Hm, darüber werde ich jetzt an diesem Wochenende mal gründlich nachdenken. Vielleicht erhalte ich ja hier den einen oder anderen Kommentar dazu, welcher mir hilft einen vielleicht anderen Blickwinkel einzunehmen und um dazu zu lernen.

Also, haltet euch wacker, bis zum nächsten mal,

herzliche Grüße

eure Lucy

(c) by Lucy B.