Viel Text – bitte lesen! Es lohnt sich!!!!
Apokalypse:
Die Offenbarung des Johannes erfüllt sich in unserer Zeit (Quelle: http://www.theologe.de/apokalypse.htm)
Zum Verständnis der Prophetie des Sehers Johannes in der Bibel für die Gegenwart
Nachdem die Welt-Katastrophen zunehmen und immer mehr Menschen bei der Entwicklung des Klimas, der Umwelt, der Wirtschaft oder des Friedens auf unserem Planeten schwarz sehen, vermehren sich nun auch in der Kirche die Stimmen, die zaghaft zugeben, dass wir in der so genannten „Endzeit“ leben. Aus diesem Grund wird auch das letzte Buch der Bibel aktuell, die „Offenbarung = Apokalypse des Johannes“, die eben von dieser Endzeit spricht. Dabei werden dem Propheten Johannes zukünftige Vorgänge auf der Erde sowie in den unsichtbaren Welten enthüllt. Bei nüchterner Betrachtung beantwortet diese Endzeit-Prophetie viele Fragen. Besonders interessant ist in dieser „Geheimen Offenbarung des Johannes“, wie sie auch genannt wird, die Stelle, die sich auf die „Hure Babylon“ bezieht. Dieses „Geheimnis“ möchten wir in dieser Ausgabe des „Theologen“ lüften.
In dieser Studie werden nicht alle Kapitel und Verse der Johannesoffenbarung ausgelegt, sondern einzelne Kapitel und Verse, die uns besonders wichtig erscheinen und die uns und vielleicht auch Sie ins Nachdenken bringen könnten.
Priester gegen Gottespropheten
Kapitel 1, 1 – Offenbarung Jesu Christi, die Gott ihm gegeben hat, damit er seinen Knechten zeigt, was bald geschehen muss.
Für freie Christen des 21. Jahrhunderts ist es selbstverständlich, dass Christus sich in der Geschichte immer wieder durch Propheten offenbarte. So hat er es auch gemäß des Johannesevangeliums selbst vorher gesagt: „Noch vieles habe ich euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen. Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in die ganze Wahrheit führen“ (16, 12). Noch in den ersten christlichen Gemeinden sprach Christus ganz selbstverständlich durch Propheten, wie z. B. der 1. Brief des Paulus an die Korinther belegt, in dem es heißt: „In einem jeden offenbart sich der Geist zum Nutzen aller; dem einen wird durch den Geist gegeben, von der Weisheit zu reden … einem anderen prophetische Rede; einem anderen die Gabe, die Geister zu unterscheiden (12, 7-10). Und auch Johannes wirkte als Prophet. Und entweder handelt es sich dabei um den Jünger Johannes in sehr hohem Alter oder um einen anderen Propheten mit Namen Johannes. Auf jeden Fall empfing er auf der griechischen Insel Patmos, wohin er als Gefangener verbannt wurde, die Offenbarung, die wir heute als Offenbarung des Johannes oder auch als Geheime Offenbarung des Johannes kennen.
Doch die Priester aller Zeiten und Kulturen stellten sich immer gegen die wahren Gottespropheten, weil die Propheten kein Blatt vor den Mund nahmen, wenn es darum ging, das Machtgehabe und den Betrug der Priester zu entlarven. In den Großkirchen erfanden die Priester und Theologen dann sogar die Lehre, dass die Offenbarungen seit Jesus, dem Christus, angeblich abgeschlossen seien und dass es nach ihm keine mehr geben werde. Dahinter steckt die unausgesprochene Überlegung: „Wir wollen nicht, dass Christus noch einmal durch Prophetenmund spricht.“ Oder anders ausgedrückt: „Alle Gottespropheten müssen ab jetzt ihren Mund halten“.
Doch damit widersprechen die Kirchenführer sowohl Christus selbst als auch ihrem Lehrer und „Heiligen“ Paulus, für den Propheten noch selbstverständlich waren. Und sie widersprechen damit auch ihrer eigenen Bibel, in der nirgends geschrieben steht, dass die Offenbarung mit Jesus, dem Christus, abgeschlossen sei, wie es die Kirche ihren Gläubigen bis heute weis zu machen versucht.
In diesem Zusammenhang beargwöhnen die Institutionen Kirche und ihre Führer bis heute auch die Offenbarung des Johannes, und ihre Theologen streiten sich über die Bedeutung dieses Buches. Dass es im 4. Jahrhundert überhaupt in die Bibel der Kirchen aufgenommen wurde, erntete bereits damals in der Kirche viel Widerspruch. Auch Martin Luther mochte die Offenbarung überhaupt nicht: „Mein Geist will sich in dies Buch nicht schicken“, zitiert z. B. die evangelische Zeitschrift Chrismon den „Gründervater“ der evangelischen Kirche (Ausgabe Nr. 7/2008).
Wenn wir nun einmal näher betrachten, was in der Apokalypse durch Johannes alles geschrieben steht, dann versteht man den Widerwillen der kirchlichen Obrigkeiten, die Angst vor ihrer Enttarnung und vielleicht auch manche uneingestandene Frustration, dass es den damaligen Priestermännern nicht gelungen war, die Aufnahme des Buches in die Bibel der Kirchen zu verhindern.
Das Omega ist gesprochen
1, 8 – Ich Bin das Alpha und das Omega, spricht Gott, Der Herr, Der ist und Der war und Der kommt, Der Herrscher über die ganze Schöpfung.
Gott ist der Beginn, das „Alpha“, symbolisiert durch den ersten Buchstaben des griechischen Alphabets. Und Er ist das „Omega“, wie der letzte Buchstabe des griechischen Alphabets heißt. Zu Ihm kehren alle willigen Menschen und Seelen früher oder später zurück, und Er wird auch den Planeten Erde in Seinem Geist erneuern. Das „Omega“ bedeutet jedoch auch das Ende des gottfernen gleich „bösen“ Treibens der Menschen auf der Erde – mit der gnadenlosen Ausbeutung des Planeten im Dienst der Profitgier und mit dem Krieg der Menschen untereinander und gegen die Tiere und gegen das ganze Naturreich. Ist das „Omega“ gesprochen, bedeutet das auch, dass nun die Folgen aller bis dahin von Menschen gesetzten negativen Ursachen verstärkt zur Wirkung kommen. So sind also die Vorhersagen der Katastrophen in der Offenbarung des Johannes letztlich nichts anderes als die geballte negative Ernte der negativen Saat der Menschen in allen Generationen, die sich nun umfassend entlädt (siehe dazu Der Theologe Nr. 2). Und betrachtet man das, was sich auf der Erde um das Jahr 2013 mehr und mehr auftut, dann verstärkt sich der Eindruck zur Gewissheit: Das Omega ist gesprochen. Auf dem Wohnplaneten der Menschen ist nun weltweit die Erntezeit gekommen.
Der Engel, nicht der Pfarrer, als Leiter der Gemeinde
Kapitel 2 und 3 enthält die sieben Sendschreiben an Gemeinden am Ende des 1. Jahrhunderts nach Christus. Jedes Sendschreiben trägt dabei die Adresse: An den Engel der Gemeinde in …
Wer sind diese „Engel“? In der Kirche werden die Gemeinden von Pfarrern und Priestern geleitet, und die Kirchenchristenheit hat sich an diese Religionsführer gewöhnt. Doch das hat Jesus, der Christus, niemals gewollt. Der „Engel“ der urchristlichen Gemeinden ist kein „Schriftgelehrter“, also kein Gelehrter der Theologie, sondern er ist ein Mensch, der durch sein Leben nach den Zehn Geboten und der Bergpredigt des Jesus von Nazareth wieder zu dem geworden ist, der er von seinem Ursprung her war – ein Kind Gottes, das in seinem Inneren wieder ein reines Herz hat, und Gott, seinem „Vater“, in Treue dient. Ein solcher „Engel“ ist den Weg gegangen, den Jesus von Nazareth allen seinen Nachfolgern aufzeigte, und für die er folgendes Ziel beschrieb: „Ihr sollt vollkommen sein, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist“ (Matthäusevangelium 5, 47).
Die kirchlichen Obrigkeiten halten diesen Satz der Bergpredigt jedoch für eine Utopie, und sie verspotten jeden, der glaubt, den Weg bis zu diesem Ziel auf der Erde auch tatsächlich gehen zu können. Stattdessen berufen sich die kirchlichen Amtsträger auf ihr Sünder-Sein, das sie als unabänderlich betrachten, weswegen die Menschen angeblich die so genannten „Gnadenmittel“ ihrer Kirche bräuchten wie Säuglingstaufe, Einnahme von Hostien, angebliche Vergebung von Sünden durch Priester usw. Doch nach Gottes Willen sollten niemals studierte Theologen und intellektuelle Kult-Priester die Gemeinden leiten, und Jesus von Nazareth sagte über die Theologen aller Zeiten: „Weh Euch, ihr Schriftgelehrten, ihr Heuchler! Ihr verschließt den Menschen das Himmelreich. Ihr selbst geht nicht hinein; aber ihr lasst auch die nicht hinein gehen, die hinein gehen wollen“ (Matthäusevangelium 23, 13). Wer aber stand dann den ersten urchristlichen Gemeinden vor? Es war ein „Engel“, der im frühen Urchristentum eine Gemeinde leitet, so könnte man ihn nennen; nämlich ein Mensch, der die Gebote Gottes ganz oder weit gehend erfüllt, der aber sehr demütig ist und sich damit in keiner Weise hervor tut und der auch keinen menschlichen „Titel“ trägt; völlig anders als die heutigen Kirchenführer mit ihren Titeln wie „Doktor der Theologie“, „Eminenz“, „Exzellenz“, „Hochwürden“, „Monsignore“, „Oberkirchenrat“, „Herr Pfarrer“ oder dergleichen.
Vergeltung nach den Taten, kein Heil durch Glauben
2, 23 – Im Sendschreiben von Christus an die Gemeinde von Thyatira heißt es weiter: Alle Gemeinden werden erkennen, dass ich es bin, der Herz und Nieren prüft, und ich werde jedem von euch vergelten, wie es seine Taten verdienen.
Hier wird die gerechte „kosmische Buchhaltung“ beschrieben, die alles wägt und prüft, so dass jeder Mensch nur empfängt, „wie es seine Taten verdienen“. Doch die Kirche hat diese Lehre massivst verfälscht und hat so genannte „Sakramente“ erfunden, die man angeblich zum Seelenheil brauche. Und sie hat eine ewige Hölle erfunden, in der alle aus ihrer Sicht falsch Gläubigen für alle Ewigkeiten angeblich grausam leiden müssten. Und die evangelische Kirche hat unter Berufung auf den Kirchenlehrer Paulus sogar noch hinzu erfunden, dass allein der richtige Glaube für das Seelenheil genüge. Die Taten eines Menschen spielen für das, was ihm einst vergolten wird, nach evangelischer Lehre überhaupt keine Rolle. Welch ein Gegensatz zu Jesus, dem Christus und zur Offenbarung des Johannes!
Und diese Lehre vom „allein selig machenden Glauben“ findet mittlerweile auch die Zustimmung der römisch-katholischen Kirche (Gemeinsame Erklärung beider Großkirchen zur Rechtfertigungslehre aus dem Jahr 1999). Deren Untaten und Verbrechen und die ihrer so genannten „Söhne und Töchter“ sind mittlerweile so zahlreich, dass man sie überhaupt nicht mehr zählen und erfassen kann, weswegen auch dieser Kirche die Anerkennung der von Martin Luther entwickelten gottfernen Lehre sehr gelegen kommt.
Doch sie können der „Vergeltung“ nicht entgehen, wenn die negativen Taten nicht rechtzeitig erkannt und bereut wurden, wenn nicht dafür um Vergebung gebeten und von den Opfern vergeben wurde und wenn keine angemessene Wiedergutmachung erfolgte. Dabei sind es nicht Gott oder Christus, die „vergelten“, was kirchliche Theologen vielfach lehren und was auch in manche Prophetenschriften der Bibel durch Priesterhand fälschlich hinein geschrieben wurde (wie oben in Vers 23; siehe dazu auch hier). Sondern es ist das durch menschliches Fehlverhalten wirksam gewordene „Gesetz von Saat und Ernte“, welches die ganze Bibel durchzieht (wörtlich z. B. bei Paulus, Galaterbrief 6, 7), das hier wägt und misst.
Es Gott und dem Teufel recht machen wollen
3, 15 – Und im Sendschreiben von Christus an die Gemeinde von Laodizea heißt es: Ich kenne deine Werke. Du bist weder kalt noch heiß. Wärest du doch kalt oder heiß! Weil du aber lau bist, weder heiß noch kalt, will ich dich aus meinem Munde ausspeien.
Die Christenheit führt den Namen des Christus seit fast 2000 Jahren im Mund. Doch was hat sie mit Christus, dem großen Weisheitslehrer, gemacht? Wie hat sie sein Werk und seine Freiheitslehre missbraucht, verhöhnt und verspottet, indem sie das Gegenteil davon tat und lehrte?
Häufig ist in der Christenheit jedoch auch die Lauheit zu beobachten: Einmal ein bisschen für Christus, ein andermal ein bisschen dagegen. Einmal ein bisschen kalt, ein andermal ein bisschen heiß. Einmal tun, was Christus wollte, nämlich etwas, was man leicht tun kann. Ein andermal bewusst das tun, was er nicht wollte, weil man doch ein sündiger Mensch sei und einem die Sünde näher liegt als der disziplinierte Kampf mit sich selbst, dem eigenen Ego; und sich auf diese Weise so bequem wie möglich auf den Sonnenseiten der Welt durch die Zeiten mogeln. Und gibt es jemanden, der diesen Kompromissgeist der Lauheit besser beherrscht als die vielen Jongleure in den großen Institutionen Kirche, die vorgeben, es Gott recht machen zu wollen, aber gleichzeitig den Teufel nicht verärgern wollen, und die es letztlich am meisten sich selbst recht machen? Einmal für Christus – damit werden die Menschen getäuscht. Dann wieder gegen ihn – damit entlarven sie sich. Insgesamt hat dieses Jonglieren nichts mit Christus zu tun. Und er offenbart dazu in der Apokalypse? Ich kenne deine Werke …
Das gemeinsame Abendmahl mit Christus und ohne einen Priester
3, 20 – Und weiter heißt es in dem Schreiben an die Gemeinde in Laodizea: Ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wer meine Stimme hört und die Tür öffnet, bei dem werde ich eintreten, und wir werden Mahl halten, ich mit ihm und er mit mir.
Christus ist nicht ferne von uns, sondern er lässt sich in unserem Inneren finden, so wie es z. B. beim Evangelisten Lukas heißt: „Das Reich Gottes ist inwendig in Euch“ (17, 21). Christus klopft an unsere Herzenstür und wer sich auf den Weg zu dieser inneren Türe macht, der hat schon Kommunikation zu Christus aufgenommen und kann von ihm geführt werden. Dazu braucht es keinen Priester und keinen Pfarrer. Und jedes gemeinsame Mahl, bei dem die Gaben, welche die Mutter Erde uns bereitwillig schenkt, dankbar aufgenommen werden, ist ein Mahl mit Christus. Wir nehmen es auf in dem Bewusstsein, dass Christus und seine Kraft auch in den Pflanzen, Früchten und Kräutern wirken. Dazu ist weder ein Priester nötig noch ein so genanntes „Messopfer“ noch eine angebliche Wandlung oder Segnung einer Oblate. Und so war auch das Abendmahl der ersten Christen ein gemeinsames Mahl ohne das Fleisch getöteter Tiere und im Dank an den Schöpfergott und an Jesus, den Christus. Und so feiern es viele Menschen auch heute. Es war und ist keine sakramentale Kulthandlung. Ganz anders als das „Sakrament“, welches die Kirche ihren Gläubigen heute als „Abendmahl“ vortäuscht.
Blick in die siebendimensionale Welt
4, 4 – Und rings um Gottes Thron standen vierundzwanzig Throne, und auf den Thronen saßen vierundzwanzig Älteste in weißen Gewändern und mit goldenen Kränzen auf dem Haupt. Von dem Thron gingen Blitze, Stimmen und Donner aus. Und sieben lodernde Fackeln brannten vor dem Thron; das sind die sieben Geister Gottes.
Die sieben „Geister“ Gottes sind die sieben Ureigenschaften bzw. Mentalitäten Gottes, von denen jede auch in den anderen enthalten ist, und die jeweils eine eigene Himmelsebene prägen. Orientiert man sich hierbei an einer aktuelleren Christusoffenbarung (1) und auch an Offenbarungen früherer Jahrhunderte, dann kann man diese Ebenen mit menschlichen Worten als die Ebenen der Ordnung, des Willens, der Weisheit, des Ernstes, der Geduld, der Liebe und der Barmherzigkeit bezeichnen. Diese Ureigenschaften prägen auch den geistigen Körper jedes Menschen, man könnte sie „Bewusstseinszentren“ nennen, in manchen Kulturkreisen spricht man von „Chakren“. Denn Mikrokosmos und Makrokosmos sind letztlich eins, und alles ist in allem enthalten.
Jedem dieser Himmelsebenen steht ein Cherub vor, ein Engel vor Gottes Thron, und ein Seraph, das weibliche Dualwesen zu dem Cherub. Alleine die Cherubim werden 35 Mal in der Bibel erwähnt. So gibt es also demnach sieben Cherubim und sieben Seraphim, doch die Kirche mit ihren intellektuellen, bewusstseinsarmen und geistig toten Theologen kann nicht viel mit ihnen anfangen, geschweige denn mit der weiteren Schau der Herrlichkeit der Himmel, die Johannes hier gewährt wird. Gottes Thronsaal, den Johannes in seiner Offenbarung sieht, das Heiligtum, ist unvorstellbar groß. Und diese Schau in die siebendimensionale Welt konnte der Seher Johannes deshalb auch nur sehr unvollkommen in unsere dreidimensionale Welt übersetzen. Und obwohl es im Heiligtum eben auch Throne gibt – Johannes sieht „vierundzwanzig Throne“ -, die Bewusstseinsstufen symbolisieren, gilt unter allen Geschöpfen Gottes die absolute Gleichheit. Keiner ist also mehr oder weniger als der andere, auch wenn er ein weites oder weniger weites Bewusstsein hat. Anders hat es sich leider auf der Erde entwickelt, wo es die gottferne Hierarchie gibt, das Oben und Unten, und die gottferne Kirchenhierarchie mit einem Papst an der Spitze und den so genannten „Laien“ am unteren Ende, wobei allen Frauen grundsätzlich verwehrt wird, in dieser Hierarchie durch eine „Priesterweihe“ aufzusteigen. In den himmlischen Welten gibt es im Gegensatz dazu nicht die Benachteiligung der Frauen, des weiblichen Pols. Es gibt unterschiedliche Bewusstseinsstufen und unterschiedlich große oder kleinere Aufgaben, je nach Mentalität und Fähigkeiten, und die Throne der „Ältesten“ symbolisieren ihren Teil der Verantwortung für die Schöpfung Gottes. Doch in den Kirchen fehlt jede Ahnung von dieser Welt, die Johannes in seiner Apokalypse sieht, weil man keinerlei Verbindung dorthin hat. In der Offenbarung des Johannes wird der Blick in die Heimat der Menschen jedoch in vielen Kapiteln ansatzweise beschrieben. Es ist der Ort, aus dem wir alle kommen und wohin wir einst alle wieder zurückkehren können.
Gott allein ist heilig. Wer aber ist dann der „Heilige“ Vater?
4, 8 – Und jedes der vier Lebewesen hatte sechs Flügel, außen und innen voller Augen. Sie ruhen nicht, bei Tag und Nacht, und rufen: ´Heilig, heilig, heilig, ist der Herr, der Gott, der Herrscher über die ganze Schöpfung; Er war und Er ist, und Er kommt.`
Auch diese Wesen aus dem Thronsaal sind den nur materialistisch orientierten Menschen völlig fremd. Sie benötigen nicht den Schlaf ihrer Körper, wie die Menschen, deren Seelen in irdische und damit vergängliche und verwesende Naturkörper eingebunden sind, sondern sie leben in der Energie und Kraft Gottes. Und sie geben alleine Gott die Ehre. Denn Er allein ist heilig, wie es auch im späteren Kapitel 15, 3-4, im Lied des Mose, heißt:
Gerecht und zuverlässig sind Deine Wege, Du König der Völker. Wer wird Dich nicht fürchten, Herr, wer wird Deinen Namen nicht preisen? Denn Du allein bist heilig: Alle Völker kommen und beten Dich an; denn Deine gerechten Taten sind offenbar geworden.
In der Bibel der Kirchen werden an anderen Stellen in deutscher Übersetzung Menschen mit einem ehrbaren Lebenswandel zwar manchmal auch „Heilige“ genannt. Doch das ist nicht der Wille Gottes, wie er durch die Propheten Mose, Jesaja oder Johannes verkündet wurde und durch Jesus, den Christus. Aus deren Worten wird klar: Gott allein ist heilig. Oder wie es in der Bibel auch im 1. Samuelbuch heißt: „Der Herr allein ist heilig. Es gibt keinen Gott außer Ihm“ (2, 2). Wenn also nun Gott alleine „heilig“ ist, wer verbirgt sich dann hinter dem, der auf Erden „Heiliger Vater“ genannt wird?
Was lehrte Jesus von Nazareth? „Ihr sollt niemanden unter euch Vater nennen auf Erden, denn Einer ist euer Vater, Der im Himmel ist“ (Matthäusevangelium 23, 9). Wenn also Jesus lehrt, dass kein Mensch auf Erden im geistigen Sinne „Vater“ genannt werden sollte, mit wem ist dann derjenige im Bunde, der sich im offenen Gegensatz zur Lehre Jesu „Heiliger Vater“ nennen lässt?
Auch Jesus selbst sprach einst vom „Heiligen Vater“. Wen meinte er damit? Er betete zu Gott für seine Nachfolger mit den Worten: „Ich gehe zu Dir, Heiliger Vater, bewahre sie in Deinem Namen, den Du mir gegeben hast, damit sie eins sind wie wir“ (Johannesevangelium 17, 11). Hat Jesus hier etwa eine Audienz beim späteren Papst angekündigt? Natürlich nicht, denn er hat zu Gott, seinem himmlischen Vater gesprochen. Doch die römisch-katholische Kirche hat dreist und frech den Namen Gottes, „Heiliger Vater“, so wie er in der Bibel genannt wird, auf ihren Papst übertragen und diesen Menschen damit faktisch als neuen Götzen inthronisiert.
Dieser Götze spricht dann seinerseits gerne vom „geheimnisvollen Gott“, so wie es auch die anderen Priester und Theologen in den Kirchen tun, um damit zu verbergen, dass sie selbst ein dunkles Geheimnis in sich tragen. Und dieses beinhaltet, dass sie gar keine Verbindung zum Schöpfergott und dem Vater von Jesus, dem Christus, der allein „heilig“ ist, haben, sondern dass sie die Vermittler zu ganz anderen Göttern und Mächten sind.
Da für den Christen also der Schöpfergott allein „heilig“ ist, werden in der Vision des Johannes auch keine von Menschen „Heiliggesprochenen“ angerufen, die in Wirklichkeit nur Seelen sind, die irgendwo zwischen Himmel und Erde ihren Weg suchen – wie alle anderen Menschen und Seelen auch. Doch wer hat die „Heiliggesprochenen“ zwischen Gott und die Menschen gestellt, so dass die Betenden sich nicht mehr unmittelbar an Gott wenden, ihren liebenden Vater, Der es immer gut mit ihnen meint. Wer hat fehlbare oder gar verbrecherische Menschen dazwischen geschaltet? Niemals hat Christus gelehrt, dass Sünder andere Sünder „heilig“ sprechen sollen. Doch wer dann hat solches gelehrt? Und warum? Wurden hier nicht die Götzen der antiken Vielgötterei nur durch die „Heiliggesprochenen“ ersetzt, die man zwar nicht mehr als „Götter“ bezeichnet, doch im Prinzip hat man den Kult der Vielgötterei nur dem moderneren Zeitgeist angepasst. Wofür in früheren Zeiten einer der vielen „Götter“ zuständig war, dafür gibt es heute einen der vielen „Heiligen“. Doch mit Gott, dem Ewigen, dem der Seher Johannes sehr nahe war, hat das alles nichts zu tun.
Die Sterne des Himmels fallen herab
Ab dem Kapitel 5 sieht Johannes die Katastrophen, die über die Menschheit hereinbrechen. So heißt es z. B.:
6, 13 – Die Sterne des Himmels fielen herab auf die Erde, wie wenn ein Feigenbaum seine Früchte abwirft, wenn ein heftiger Sturm ihn schüttelt.
Zu Lebzeiten des Sehers Johannes war es schwer vorstellbar, was genau diese heftigen Einschläge auf der Erde verursachen würde. Es müssten Sterne sein, so das Bewusstsein des Sehers. Heute wissen wir, dass es auch Meteoriten sein können oder die Satelliten der Menschen, die eines Tages wieder vom Himmel fallen. An vielen Stellen der Apokalypse ist deutlich, wie Johannes Bilder einer zukünftigen Zeit mit dem Wissen seiner Zeit in Worte zu fassen versucht.
Das Siegel Gottes auf der Stirn von Menschen
7, 1-3 – Danach sah ich: Vier Engel standen an den vier Ecken der Erde. Sie hielten die vier Winde der Erde fest, damit der Wind weder über das Land noch über das Meer wehte, noch gegen irgendeinen Baum. Dann sah ich vom Osten her einen anderen Engel emporsteigen; er hatte das Siegel des lebendigen Gottes und rief den vier Engeln, denen die Macht gegeben war, dem Land und dem Meer Schaden zuzufügen, mit lauter Stimme zu: ´Fügt dem Land, dem Meer und den Bäumen keinen Schaden zu, bis wir den Knechten unseres Gottes das Siegel auf die Stirn gedrückt haben.`
Für Johannes, so wie seine Offenbarung in der Bibel der Kirchen wieder gegeben ist, stellte sich die Situation scheinbar so dar, als seien es die Engel Gottes, die der Erde Schaden zufügen könnten. Doch Gott und Seine Engel tun niemals etwas Negatives und fügen niemals irgend jemandem Schaden zu. Auch sind sie nicht die Richter oder die Bestrafenden. Der strafende Gott ist eine menschliche Erfindung, und Menschen haben diese falschen Vorstellungen in das Alte Testament und auch teilweise in das Neue hinein geschrieben. In Wirklichkeit sind es ausschließlich die Menschen aller Generationen selbst, die sich nach dem Gesetz von Ursache und Wirkung selbst bestrafen, indem sie ernten, was sie zuvor in den „Acker“ der Welt eingesät haben. Die „Endzeit“ ist also das schlussendliche Ergebnis des menschlichen Handelns auf dieser Erde, und sie ist nicht von Gott so gewollt oder hervor gebracht. Und durch die Reinkarnation, welche Christus ebenfalls lehrte, was man noch in antiken Schriften außerhalb der Bibel nachlesen kann (mehr dazu z. B. in Der Theologe Nr. 2), ergibt sich: Die Menschen unserer Generation sind größtenteils auch an den Taten früherer Generationen beteiligt, die in der nun angebrochenen „Endzeit“ immer mehr zur Wirkung drängen, sofern die Wirkung nicht schon früher eingetreten war.
Alle Prophezeiungen und Offenbarungen der Bibel sind jedoch von Priestern und Schriftgelehrten verfälscht bzw. „überarbeitet“ worden, wovon z. B. der Gottesprophet Jeremia wortwörtlich spricht, wenn er sagt: „Wie könnt ihr sagen: Weise sind wir, und das Gesetz des Herrn ist bei uns? Ja! Aber der Lügengriffel der Schreiber hat es zur Lüge gemacht“ (Jeremia 8, 8). So bemächtigte sich z. B. der „Lügengriffel“ der Schriftgelehrten auch der großen Propheten des Alten Bundes wie Jesaja, Jeremia, Daniel, Hosea und vieler anderer. Ihre ursprünglichen Botschaften sind zwar in den biblischen Prophetenbüchern noch zu einem großen Teil enthalten. Die wissenschaftliche Theologie hat jedoch vielfach spätere „Überarbeitungen“ nachgewiesen. Und so wird es auch der Offenbarung des Johannes ergangen sein – gerade ihr. Denn die frühen kirchlichen Theologen stritten ja heftig über ihren Inhalt und hielten sie zum Teil sogar für eine „Irrlehre“; so etwa der in der katholischen Kirche verehrte Kirchenvater Eusebius (3. Jahrhundert), der von einer „Fälschung“ sprach. Doch es liegt nahe, dass hier die Gesetzmäßigkeit der Projektion gilt, welche lautet: „Was man anderen vorwirft, betrifft in Wirklichkeit einen selbst.“ In Wirklichkeit sind demnach die Kirche und ihre Theologen die Fälscher.
Und was die Offenbarung des Johannes selbst betrifft, könnte man sagen: Sie stammt ja aus dem ersten Jahrhundert. Doch die ältesten heute noch zugänglichen Abschriften von ihr stammen erst aus dem 4. Jahrhundert, in dem die Institution Kirche zur einzigen Staatsreligion aufsteigt, für Andersgläubige die Todesstrafe eingeführt wird und sich bereits abzeichnet, dass die Barbareien des antiken heidnischen Rom bald um ein Mehrfaches überboten werden. So kann man davon ausgehen, dass in die ursprüngliche Offenbarung des Johannes auch die Idee eines strafenden Gottes von kirchlichen Schriftgelehrten „eingearbeitet“ worden war, bevor man den Text schließlich doch in die Bibel aufnahm. Doch der Kraft und dem mächtigen prophetischen Christus-Gottesgeist, der in dieser Apokalypse durchdringt, und der mit der entstehenden Gewalt-Institution Kirche nichts zu tun hat, konnten die Theologen dennoch nicht Einhalt gebieten. Er wirkt noch bis heute nach, wenn man als unvoreingenommener Zeitgenosse die Offenbarung des Johannes auf sich wirken lässt.
Und liest man diese Schrift genau, dann kann man auch noch heraus lesen, welches die Aufgabe der Engel tatsächlich ist. Sie hielten die vier Winde der Erde fest. Das heißt: Sie halten das Unheil noch zurück, so lange es irgendwie möglich ist. Und warum tun sie das? Bis wir [andere Engel] den Knechten unseres Gottes das Siegel auf die Stirn gedrückt haben.
Das Siegel auf der Stirn hat dabei nichts mit einem Kult, einem Ritual oder einem Sakrament zu tun. Hinter der Stirn befindet sich im Seelenleib des Menschen das Bewusstseinszentrum der Liebe (so das Urwissen der Menschen über den Seelenleib mit seinen Bewusstseinszentren bzw. Chakren, das in vielen Religionen und Weltanschauungen bekannt ist). Verwirklicht der Mensch in seinem Alltag diese selbstlose Liebe, dann kommt dieses göttliche Kraftzentrum mehr und mehr zum Pulsieren. Es erscheint dann als ein für das irdische Auge unsichtbares Siegel auf der Stirn.
Die Engel halten also in diesem Fall die verheerenden Stürme noch so lange zurück, bis viele ehrliche Nachfolger von Jesus verstärkt in Christus und in der selbstlosen Gottesliebe gegründet sind. Dieses „Siegel“ verleiht dann innere Kraft, so manchen äußeren Stürmen stand halten zu können, und es ist unabhängig von jedem äußeren Glaubensbekenntnis oder irgendwelchen Mitgliedschaften oder theoretischen Überzeugungen. Es ist schlicht und kraftvoll das unbestechliche „Liebezentrum“, das sich genau in dem Maß zum hier gesehenen „Siegel“ weitet, wie der Mensch aus der selbstlosen Liebe zu geben bereit ist. Und dies entspricht auch dem Licht in den Lampen der „klugen Jungfrauen“, von dem Jesus von Nazareth im Gleichnis von den klugen und den törichten Jungfrauen gesprochen hat (Matthäusevangelium, Kapitel 25).
Kampfhubschrauber vor den inneren Augen des Propheten?
9, 7 – Und die Heuschrecken sehen aus wie Rosse, die zur Schlacht gerüstet sind; auf ihren Köpfen tragen sie etwas, das goldschimmernden Kränzen gleicht, und ihre Gesichter sind wie Gesichter von Menschen, ihr Haar ist wie Frauenhaar, ihr Gebiss wie ein Löwengebiss, ihr Brust wie ein eiserner Panzer; und das Rauschen ihrer Flügel ist wie das Dröhnen von Wagen, von vielen Pferden, die sich in die Schlacht stürzen. Sie haben Schwänze und Stacheln wie Skorpione, und in ihren Schwänzen ist die Kraft, mit der sie den Menschen schaden …
Liebe Leser, welche Worte würde wohl ein Mann, der um das Jahr 100 lebte, gebrauchen, wenn er in einer Vision beispielsweise mehrere Kampfhubschrauber sehen würde? Wir stellen hier keine Spekulationen an, und es kann sich auch um ein anderes monströses Kampfgerät handeln. Doch jeder kann sich ein eigenes Bild machen. Hat Johannes in seiner Apokalypse nur über Ereignisse seiner Zeit gesprochen, wie es uns kirchliche Theologen oftmals glauben machen wollen? Und hat er sich dann getäuscht, als die weiteren endzeitlichen Ereignisse damals ausgeblieben sind? Oder hat er zukünftige Ereignisse gesehen, die sich in unserer Zeit mehr und mehr erfüllen?
Warum kehren die Menschen nicht um?
9, 20 – Aber die übrigen Menschen, die nicht durch diese Plagen umgekommen waren, wandten sich nicht ab von den Machwerken ihrer Hände. Sie hörten nicht auf, sich niederzuwerfen vor ihren Dämonen, vor ihren Götzen aus Gold, Silber, Erz, Stein und Holz, den Götzen, die weder sehen, noch hören, noch gehen können. Sie ließen nicht ab von Mord und Zauberei, von Unzucht und Diebstahl.
Warum, so kann man fragen, kehren die Menschen in der größten Not nicht um und bessern ihr Leben? Die Antwort ist leider erschreckend einfach: weil sie von den Priestermännern brutal in die Irre geführt werden. Vor allem die Priester und Pfarrer der Kirche haben die Menschen bis zum heutigen Tag nicht über das Gesetz von Saat und Ernte aufgeklärt, wonach jedes Unglück in der Geschichte der Menschheit letztlich auf menschliche Ursachen zurückzuführen ist. Diese Ursachen können nur sehr kurz, aber auch Äonen lang zurück liegen und sie können auch aus verschiedenen Inkarnationen der jeweiligen Seele stammen. Allen voran die Kirchenmänner haben dieses Gesetz von Ursache und Wirkung, dieses kostbare Urwissen der Menschheit, durch ein angebliches „Geheimnis Gottes“ ersetzt.
Und so werden die Menschen auch nicht darüber aufgeklärt, dass die Charaktereigenschaften, die exzessiven Reichtum, Mord, Diebstahl oder sexuelle Gewalt und vieles mehr hervorbrachten, in der Seele des Verursachers gespeichert werden. Aber nicht nur dort, sondern auch in den Gestirnen des Kosmos, die in ihrer geistigen Funktion auch Speicherplaneten des menschlichen Verhaltens sind, weswegen die Astrologie einen wahren Kern enthält. Nun, in der Endzeit, sind diese Speichersterne voll, und sie „regnen mehr und mehr ab“, was bedeutet: Die negativen Ursachen kommen immer schneller und immer gravierender bei den Verursachern zur Wirkung.
Doch weil nach der Lehre der Kirche auch ein Mörder oder Kinderschänder-Verbrecher „allein durch Glauben“ selig würde und nicht durch Reue, Vergebung und Wiedergutmachung, und weil die Seligkeit von der Kirche erst recht einem Soldaten zugesprochen wird, der für die angeblich „richtige Seite“ tötet, deshalb machen die Menschen mit dem Morden und Töten weiter und mit vielem Negativem mehr, und sie verstehen die Botschaft der endzeitlichen Ereignisse nicht. Und deshalb verstehen sie auch die unzähligen Vorwarnungen nicht, die der Gottesgeist in Seiner Barmherzigkeit gegeben hat und immer wieder gibt, damit die Menschen doch noch umkehren, bevor es zu weiteren Schicksalsschlägen oder Katastrophen kommt. Alles das wird den Menschen von den Kirchenführern und Priestermännern bis zum heutigen Tag vorenthalten. Sie sind die größten Verführer der Menschheitsgeschichte und dafür werden sie spätestens dann büßen, wenn die irregeleiteten Menschen und Seelen erkennen, wer sie einst verführt hat (vgl. dazu auch das Hörspiel Die Tür des Glaubens über einen Kirchenführer im Jenseits).
Apokalypse bedeutet „Enthüllung“
10, 7 – Denn in den Tagen, wenn der siebte Engel seine Stimme erhebt und seine Posaune bläst, wird auch das Geheimnis Gottes vollendet sein; so hatte Er es Seinen Knechten, den Propheten, verkündet.
Es sind in unserer Zeit die Großkirchen, die bei allen Menschheitsfragen von einem angeblichen „Geheimnis“ Gottes sprechen. Doch wenn der Papst „Gottes Stellvertreter“ wäre, warum weiht ihn dann Gott nicht in das „Geheimnis“ ein? Ein guter Chef weiht doch seinen Stellvertreter in alles Wesentliche ein. Hier jedoch ist solches nicht passiert. Kann dann auch von daher der Papst überhaupt „Gottes Stellvertreter“ sein? Da kann doch irgendetwas nicht stimmen.
Wer jedoch wird tatsächlich eingeweiht und wem werden die „Geheimnisse“ enthüllt?
Zunächst ein Blick auf das Wort „Apokalypse“. Es stammt vom griechischen Wort „apokalypsis“, und es bedeutet „Enthüllung, Offenbarung“. Bei etwas bisher „Verborgenem“ wird nun also der Schleier gelüftet, das bisherige „Geheimnis“ wird jetzt offenbart. Die Worte „Apokalypse“ und „Offenbarung“ kann man folglich als Synonyme verwenden. Doch durch wen offenbart nun Gott das, was vielen Menschen bisher als Geheimnis erschien? Nicht durch Priester und Theologen. Sondern, wie Christus durch Johannes hier offenbart, durch Seine „Knechte“, die Propheten, die nach kirchlicher Verfälschung der Tatsachen angeblich durch die kirchlichen Priester ersetzt worden seien. Doch im Gegensatz zur Kirchenlehre heißt es auch später in der Offenbarung des Johannes: „Das Zeugnis Jesu ist der Geist prophetischer Rede“ (19, 10).
In der evangelisch-katholischen Einheitsübersetzung der Bibel wird die „Vollendung“ dieses „Geheimnisses“ im Kommentar als „endgültige Offenbarung der Königsherrschaft Gottes“ gedeutet. Damit wird der Sinn der Worte auch gut getroffen. Also: Jetzt ist die „Endzeit“, in der durch den lebendigen Gottes-Geist das angebliche „Geheimnis Gottes“ offenbar wird. (2) Dies ist der Sinn. Einzelne Wörter sind demgegenüber vielfach missverständlich oder mehrdeutig, weswegen es an anderer Stelle in der Bibel ja auch heißt: „Der Buchstabe tötet, der Geist aber macht lebendig“ (2. Korintherbrief 3, 7).
Man kann den Sachverhalt in dieser Vision auch einfacher formulieren: Gott hatte und hat niemals Geheimnisse. Nur der Theologe verbirgt sich in seiner Unwissenheit und seinem sündigen Bewusstsein hinter angeblichen „Geheimnissen Gottes“. Doch wenn die Zeit gekommen ist, dann wird alles offenbart, auch die dunklen, ja sehr sehr dunklen Geheimnisse der Theologen. Und diese Zeit ist nun gekommen.
Die Frau und der Drache
11, 19; 12, 1-2.4.12-13-14.17 – Der Tempel Gottes im Himmel wurde geöffnet, und in Seinem Tempel wurde die Lade Seines Bundes sichtbar. Da begann es zu blitzen, zu dröhnen und zu donnern, es gab ein Beben und schweren Hagel. Dann erschien ein großes Zeichen am Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet; der Mond war unter ihren Füßen und ein Kranz von zwölf Sternen auf ihrem Haupt. Sie war schwanger und schrie vor Schmerz in ihren Geburtswehen … Der Drache stand vor der Frau, die gebären sollte; er wollte ihr Kind verschlingen, sobald es geboren war … Weh aber euch, Land und Meer! Denn der Teufel ist zu euch hinab gekommen; seine Wut ist groß, weil er weiß, dass ihm nur noch eine kurze Frist bleibt. Als der Drache erkannte, dass er auf die Erde gestürzt war, verfolgte er die Frau, die den Sohn geboren hatte. Aber der Frau wurden die beiden Flügel des großen Adlers gegeben, damit sie in der Wüste an ihren Ort fliegen konnte … Da geriet der Drache in Zorn über die Frau, und er ging fort, um Krieg zu führen mit ihren übrigen Nachkommen, die den Geboten Gottes gehorchen und an dem Zeugnis für Jesus festhalten.
Dem endzeitlichen Kampf zwischen „Frau“ und „Drache“ geht hier zunächst ein anderes kosmisches Ereignis unmittelbar voraus: die Sichtbarkeit der neuen Bundeslade. Im Alten Testament wurden darin die Steintafeln mit den von Gott über den Propheten Mose gegebenen Zehn Geboten aufbewahrt; das Kostbarste, was die Menschen damals hatten. Doch was wird die Bundeslade in der so genannten „Endzeit“ darüber hinaus enthalten? Es folgen schwerwiegende Naturereignisse, offenbar Naturkatastrophen und schließlich der Krieg des Drachen gegen die Frau und die Nachfolger von Jesus.
Der Drache ist hier erklärt als der „Teufel“, und auch an dieser Stelle macht Christus durch Johannes deutlich: Das „Wehe“ für „Land und Meer“ kommt durch den „Teufel“ und durch die von ihm Verführten und durch alle ihre Werke und nicht durch Gott. Doch wer ist die Frau?
In der römisch-katholischen Kirche wird als Deutung vorgegeben, diese Frau sei die angeblich lebenslange Jungfrau Maria, die Jesus zur Welt brachte (so z. B. Papst Joseph Ratzinger in einer Ansprache am 11.10.2010; http://www.kath.net/detail.php?id=28531). Nun stimmt es zwar, dass die Geburt des Menschen Jesus durch seine Mutter Maria einst auch unter größten Gefahren für Eltern und Kind geschah. Und im Neuen Testament heißt es dazu, dass König Herodes den Neugeborenen töten wollte. Doch in der Apokalypse werden die Ereignisse ca. 2000 Jahre später (!) beschrieben – in der Endzeit, also kurz vor dem Ende der materialistischen Zivilisation. Warum sollte Christus also hier plötzlich zurück blenden auf seine Geburt in dem Kind Jesus – ein Ereignis, das damals ca. 100 Jahre zurück lag und bereits einen glücklichen Ausgang nahm? Oder warum sollte Christus hier plötzlich Maria, die Mutter des Jesus, in dem er einst einverleibt war, erneut so ins Zentrum stellen, obwohl sie doch ihre Aufgabe auf der Erde bereits erfüllt hatte?
Und alles, was die katholische Kirche seither dieser im Erdenkleid schlichten Frau Maria angedichtet hatte, hat ohnehin nichts mit der Lehre des Jesus, des Christus zu tun – ob sie nun „ohne Erbsünde“ gezeugt sein soll oder als einziges bzw. erstes Wesen angeblich „leiblich“, also mit ihrem materiellen Leib, in den Himmel aufgefahren sein soll oder vieles mehr, was in Wirklichkeit aus den antiken Götterkulten wie z. B. dem ägyptischen Isis-Kult stammt und von der Kirche auf ihre Marienfigur übertragen wurde. Die kirchliche Maria ist also ein Phantom, und sie hat mit der leiblichen Mutter des Jesus von Nazareth nichts mehr zu tun.
Oder glaubt man in der kirchlichen Großinstitution, hier wäre am Ende gar von ihrer eigenen Geburt, der Geburt der Kirche, durch die von ihr als „Muttergottes“ bezeichnete Maria die Rede? Und auch dies würde ja von heute aus gesehen schon ca. 1900 Jahre zurück liegen und würde nicht in die „Endzeit“ passen? Doch es gibt noch eine weitere kirchliche Deutung. Die Kirche sei nicht das Kind, das von der Frau geboren wurde, sondern die Frau selbst. Mit der Frau in der Offenbarung, Kapitel 12 sei also nicht Maria, sondern gleich die römisch-katholische Kirche selbst gemeint. Diese Deutung vertrat nach Aussagen von Gottesdienstbesuchern auch der Bischof von Würzburg, Friedhelm Hofmann. Er habe dies bei einem Gottesdienst in der Würzburger Kirche St. Alfons am 10.2.2010 anlässlich des Kirchenprojekts Endspiel – Würzburger Apokalypse sinngemäß so gesagt. Und das würde den Würdenträgern mit ihren „frauenhaften“ Gewändern, Mützen und Krummstäben natürlich gelegen kommen, wenn ihre Institution selbst mit der „Frau“ gemeint wären.
Doch gibt es wirklich Anhaltspunkte dafür, dass die Frau oder ihr Kind bzw. ihre „Nachkommen“, wovon der Seher hier spricht, ein Bild für die katholische Kirche und ihrer Kleriker sein könnten? Eventuell in Verbund mit der katholischen Maria-Gestalt? Dies ist sicher nicht möglich. Denn es sind hier ausdrücklich diejenigen gemeint, „die den Geboten Gottes gehorchen“, so die klare Antwort des Sehers in dieser Offenbarung. Es sind also gerade nicht die vermeintlich „Rechtgläubigen“ oder die „Getauften“ oder diejenigen, die beim Priester die vermeintliche „Lossprechung“ ihrer Sünden erhalten und die Hostie zu sich nehmen oder gar die Priester selbst oder wer auch immer. Sondern es sind schlicht diejenigen, die nach den Zehn Geboten und anderen Geboten Gottes leben, die also das in die Tat umsetzen, was Gott durch Christus offenbarte; so wie es Christus als Jesus von Nazareth selbst im Gleichnis vom Weltgericht (Matthäusevangelium, Kapitel 25) erklärte; und so nun auch seine Worte durch den Propheten Johannes.
Es kommt also nur auf das Tun an, wie es auch der Mensch Jesus eindringlich seinen Mitmenschen nahe gebracht hatte, als er z. B. von den Zehn Geboten sprach und hinzufügte: „Tu das, so wirst du leben“ (Lukasevangelium 10, 27). Und das Tun in der Kirche hat ja nicht erst seit den massiven Sexualverbrechen von Priestern an Kindern in unserer Zeit nicht viel mit den Geboten Gottes zu tun. Die Blutspur der Kirche in der Geschichte zieht sich von Jahrhundert zu Jahrhundert, und sie umfasst kriegerische und selbstherrliche Päpste, aber auch die eifrigen indoktrinierten Gläubigen, die beispielsweise früher das Holz für die Scheiterhaufen herbei schleppen durften oder die heute den in der Hierarchie höher Stehenden mit unterwürfiger Frömmigkeit huldigen.
„Noch vieles habe ich euch zu sagen“
Doch wer ist dann die Frau? Hier hilft eine Rückschau auf die sieben Sendschreiben in Kapitel 2 und 3 weiter. Alle dort genannten urchristlichen Gemeinden werden von einem „Engel“ geführt, einem Menschen, der durch ein Leben nach den Geboten Gottes sein Leben so weit geläutert hat, dass er in inniger Verbindung zu Gott und zu Christus steht. Die Frage ist dann: Gibt es auch in unserer Zeit solche Menschen oder wenigstens einen solchen Menschen?
Uns ist hier eine Frau bekannt, durch deren selbstlosen Dienst sich das bewahrheitet hat, was im Johannesevangelium voraus gesagt ist: „Noch vieles habe ich euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen. Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in die ganze Wahrheit führen“ (16, 12). Den Geist der Wahrheit könnte man auch als „Christus-Gottes-Geist“ bezeichnen. Und nach Überzeugung von immer mehr Menschen in unserer Zeit [2014] konnte und kann er durch diese Frau mit Namen Gabriele wieder sprechen. Und in den durch sie gegebenen Offenbarungen wird sie von der geistigen Welt auch „Botschafterin und Prophetin Gottes“ genannt.
Diese direkte und unvermittelte Zuordnung an dieser Stelle mag vielleicht manchen überraschen und niemand muss dies glauben. Doch es entspricht der Erfahrung vieler Menschen aus persönlichen Begegnungen, und nachdem sie große Teile des auf diese Weise umfangreich gewordenen Werkes gelesen haben, das heute in der Sophia-Bibliothek für jeden frei zugänglich ist, ohne „Geheimnisse“ und nachprüfbar, so dass man diese Sophia-Bibliothek auch als „Bundeslade“ für unsere und die kommende Zeit bezeichnen könnte. Wie gesagt: Keiner muss das an dieser Stelle glauben, doch es fügt sich ein die hier dargelegten Deutungen der Offenbarung des Johannes. Und wer davon gehört hat, kann in diesem Fall selbst entscheiden, ob er dieser Spur einmal nachgehen möchte oder nicht.
Leider hat die Jahrhunderte lange Diktatur der Kirche und ihrer Priester bei vielen Menschen im so genannten Abendland bewirkt, dass sie sich unter einem „Propheten“ nichts Konkretes oder nur Negatives oder Schillerndes vorstellen können; anders als z. B. bei den Muslimen, für welche die Wertschätzung ihres Propheten eine Selbstverständlichkeit ist.
Doch so wie Gott und Christus vor 2000 Jahren nach dem Glauben der Christenheit unter anderem durch den Propheten Johannes gesprochen haben, so hat Gott in den vergangenen 2000 Jahren immer wieder durch unerschrockene und ehrliche Männer und Frauen gesprochen. Es hat also immer wieder Prophetinnen und Propheten gegeben, von denen aber nicht wenige auf den Scheiterhaufen der Kirche hingerichtet worden sind. Oder man hat sie später in den Sumpf der Kirche hinein gezogen, indem man ihnen das komplette kirchliche Dogma samt dem ganzen Brimborium angedichtet hat, wie bei Hildegard von Bingen, die im Jahr 2012 von Papst Benedikt XVI. gar zur Kirchenlehrerin degradiert wurde. Und wenn es immer Prophetinnen und Propheten im Dienste des ewigen Gottes gab, warum sollte Gott dann ausgerechnet in unserer Zeit, welche die „Endzeit“ genannt wird, keinen Propheten geschickt haben, der alle Geschicke der Menschheit und der Erde mit seinem Bewusstsein durchdringt und den Menschen Hilfen über Hilfen anbietet? Gabriele ist dabei nur der Mensch. Doch in den Offenbarungen wird dargelegt, dass in dem äußerst demütigen Menschen eines der Geistwesen vor Gottes Thron inkarniert ist, wie es seit Jahrhunderten auch z. B. von den wahren Gottespropheten des Alten Testaments geglaubt wird. Der „Prophet“ ist in unserer Zeit demnach eine Frau, was aber genau der Vorhersage in der Offenbarung des Johannes entsprechen würde. Als Mensch ist sie dabei schlicht eine „Schwester unter Geschwistern in Gleichheit“, doch von ihrem Auftrag her wird sie in der Offenbarung des Johannes die „hohe Frau“ genannt. Ein bloßes Für-Wahr-Halten dieser Aussage ist dabei jedoch nicht entscheidend. Durch das Anwenden der über sie vermittelten Inhalte im eigenen Leben könnte sich jedoch für einen Gottsucher so manches weitere „Geheimnis“ enthüllen. Und diese Inhalte sind nichts anderes als die Botschaft des Christus, wie sie auch in der Bergpredigt des Jesus von Nazareth gegeben wurde, ausgelegt für unserer Zeit.
Wir können an dieser Stelle zumindest eines fest halten, unabhängig vom persönlichen Glauben jedes Einzelnen: In der Apokalypse des Johannes wird in der Tat von der Frau gesprochen, welche dem wiederkommenden Christus die Wege bereitet.
666 und die Macht des Kaufens und Verkaufens
13, 11 – Und ich sah: Ein anderes Tier stieg aus der Erde herauf. Es hatte zwei Hörner wie ein Lamm, aber es redete wie ein Drache … Es brachte die Erde und ihre Bewohner dazu, das erste Tier anzubeten, dessen tödliche Wunde geheilt war … es befahl den Bewohnern der Erde, ein Standbild zu errichten zu Ehren des Tieres, das mit dem Schwert erschlagen worden war und doch wieder zum Leben kam. Es wurde ihm Macht gegeben, dem Standbild des Tieres Lebensgeist zu verleihen, so dass es auch sprechen konnte … Kaufen oder verkaufen konnte nur, wer das Kennzeichen trug: den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens … seine Zahl ist sechshundertsechsundsechzig.
„Das Totenhemd hat keine Taschen“, heißt es im Volksmund – doch ganz im Gegensatz dazu wurde dem verstorbenen Papst Johannes Paul II. ein Beutel mit Geld mit ins Grab gegeben – und zwar allesamt Münzen aus nahezu allen Nationen, die während seines so genannten „Pontifikats“ geprägt wurden. Damit hat die katholische Kirche ein interessantes Zeichen gesetzt: eine Verbindung zwischen dem Papsttum einerseits und der Macht, in allen Ländern zu kaufen oder zu verkaufen andererseits. Die Verbindung ist auch insofern real, da Kirche und Vatikan auf die Finanzierung durch Staaten, Wirtschaft und zahlungskräftige Gläubige angewiesen sind, da ihre Kardinäle und Priester nicht anderweitig für ihren Lebensunterhalt arbeiten. Und mit Jesus, der im Gegensatz zu den Priestern von seiner Arbeit als Zimmermann lebte, und der lehrte „Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon“, hat diese Grab-Beigabe sowieso nichts zu tun.
Und so ist es auch nicht verwunderlich, dass es noch manche andere kühnen Spekulationen gibt, z. B. über das Papsttum und die Zahl 666. Etwa, dass die Bezeichnung „Vicarius Filii Dei“ = „Stellvertreter des Sohnes Gottes“ scheinbar zufällig die Zahl 666 ergibt, wenn man alle lateinischen Buchstaben, denen im lateinischen Alphabet ein Zahlenwert zugeordnet ist, addiert (V+I+C+I+V+I+L+I+I+D+I = 5+1+100+1+5+1+50+1+1+500+1). Kirchliche Theologen widersprechen hier und weisen darauf hin, dass der Papst offiziell als „Vicarius Christi“ = „Stellvertreter Christi“ gelte und nicht als „Vicarius Filii Dei“, was nach der Addition eine andere Zahl ergeben würde. Und sie selbst spekulieren deshalb ihrerseits, dass die Zahlensymbolik z. B. am ehesten auf den römischen Kaiser Nero zutreffen würde, womit man wieder von der Gegenwart in die Vergangenheit ablenkt. Und so gibt es noch einige Überlegungen mehr, etwa auf den römischen Feldherrn und späteren Kaiser Titus bezogen. Für Martin Luther bestand allerdings vor ca. 500 Jahren kein Zweifel daran, dass der Antichrist der Papst in Rom sei.
Doch wir wollen es an dieser Stelle kurz machen: Wir wissen nicht, was genau mit der Zahl gemeint ist. Und wir können auch nicht mit Sicherheit sagen, wen genau die beiden Tiere, die laut der Apokalypse des Johannes einander zuarbeiten, aus der Sicht von Christus bzw. des Sehers Johannes symbolisieren sollen.
Deutlich ist jedoch: Eines der Tiere sieht aus wie ein Lamm, aber es redet wie ein Drache – es ist also ein Ungeheuer im Lammkostüm, sprichwörtlich ein „Wolf im Schafspelz“.
Kirchliche Theologen flüchten auch hier wieder in die Vergangenheit, und sie behaupten, hier sei vermutlich der Kaiserkult im antiken Rom gemeint. Dieser gehörte zu den damaligen Zeitumständen des Johannes von Patmos. Doch selbst wenn wir uns kurz in die Vergangenheit hinein ziehen lassen: Das Imperium Romanum mit dem Kaiser an der Spitze trat nie lammfromm im Schafspelz auf, und es ist von daher abwegig zu behaupten, Johannes von Patmos sah in seiner Vision den Kaiser von Rom in Gestalt eines gehörnten friedvoll anmutenden Lammes.
Doch zurück zur Gegenwart und zur Zukunft, worüber die Offenbarung des Johannes prophezeit: Wo wird heute, in der „Endzeit“, wovon auch die Kirche mittlerweile spricht und wovon dieses biblische Buch handelt, nicht Gott allein „angebetet“? Bzw. wo gibt es heute anbetungsähnliches Verhalten oder „Anrufungen“ von Menschen? Und wo geschehen heute „Wunder“ oder angebliche Wunder durch Menschen, um andere Menschen damit zu täuschen? Und wo tritt man seit Jahrhunderten bis in die Gegenwart hinein fromm wie ein Lamm auf, während die Taten vielfach denen eines schäumenden Drachen entsprechen? Oder wo tragen heute Männer Frauenkleider und verbergen dahinter, wer sie in Wirklichkeit sind? Und welche Macht der Erde ist, so könnte man weiter fragen, bereits untergegangen, jedoch wieder zum Leben erweckt worden? Meint der Seher womöglich tatsächlich das antike Rom und seine Kulte, die untergingen, in der folgenden Zeit jedoch in anderem Gewande wieder zum Leben erweckt wurden?
Was lehrt dazu die Kirche selbst? Angeblich habe der römische Kaiser Konstantin im 4. Jahrhundert die römisch-katholische Kirche zur Erbin des Imperium Romanum eingesetzt und ihr das Zepter und den Purpurmantel als Zeichen der Herrschaft über den Erdkreis übergeben. Zwar wurde die Urkunde dieser so genannten „Konstantinischen Schenkung“ in der Zeit der Aufklärung von Kirchenkritikern als Fälschung entlarvt, doch ihren Inhalt hatte sich die Kirche längst angeeignet und nie wieder zurück gegeben, und bei allen Papstkrönungen wurde jeweils dem neuen „Lenker des Erdkreises“ (vgl. hier) gehuldigt.
Und wenn in der Vision zudem von der „Macht“ geschrieben steht, dem Standbild des Tieres Lebensgeist zu verleihen, so dass es auch sprechen konnte, dann könnte man sich auch hier fragen: Hatte der Prophet Johannes im 2. Jahrhundert in seiner Zukunftsvision vielleicht Fernsehbilder gesehen? Auf die Vergangenheit bezogen würde sich ein „sprechendes Standbild“ nur schwer erklären lassen. Für die Gegenwart ist es klar.
Gott erhört den Hilferuf der Mutter Erde und schützt ihren Peiniger nicht mehr
14, 6 – Dann sah ich: Ein anderer Engel flog hoch am Himmel. Er hatte den Bewohnern der Erde ein ewiges Evangelium zu verkünden, allen Nationen, Stämmen, Sprachen und Völkern. Er rief mit lauter Stimme: ´Fürchtet Gott, und erweist Ihm die Ehre! Denn die Stunde Seines Gerichts ist gekommen. Betet Ihn an, Der den Himmel und die Erde, das Meer und die Wasserquellen geschaffen hat.`
Erneut macht Christus auch hier deutlich: Gott alleine gebührt die Ehre. Nicht Maria soll verehrt werden oder angebliche „Selige“ oder „Heilige“ oder „Heilige Väter“. Sondern der Schöpfergott. Und Nachfolger des Christus beten Ihn, den Schöpfergott, den Ewigen, nicht in Kult-Häusern aus Stein an, sondern als Den, Der alles Leben mit Seinem Geist durchdringt und beatmet. Der Himmel und Erde geschaffen hat und erhält, auch die großen Ozeane und die Wasserquellen – zum Wohl der Menschen und aller Lebensformen im Meer und auf dem Land. Das ist das ewige Evangelium für Menschen aller Kulturen und Religionen weltweit. „Sein“ Gericht, wie es in der Bibel der Kirchen formuliert ist, ist deshalb nicht von Ihm verursacht. Sondern Er hält nun nicht mehr die schützende Hand über den Verursacher des unermesslichen Leids auf dem Planeten. Dies hatte Er sehr lange getan, damit der Verursacher, der Mensch, noch umkehren, bereuen und sein schändliches Verhalten wieder gut machen kann. Doch jetzt erfüllt Christus den Hilferuf der Mutter Erde mit ihren Tieren und anderen Geschöpfen gegenüber ihrem Peiniger, dem Menschen, und er lässt den von den Menschen aller Generationen selbst verursachten Geschehnissen mehr und mehr ihren Lauf. So kann sich die Erde, die im Fieber liegt, wehren und ihren Peiniger, den materialistisch denkenden Ego-Menschen, nach und nach abschütteln, um wieder zu gesunden; und um wieder Lebensraum für friedfertige Menschen, für Tiere, Pflanzen und zahllose Lebensformen sein zu können, die dann in Einheit miteinander leben. Das ist das Gericht, das überhaupt nicht in diesem Ausmaß würde kommen müssen, wenn die Kirche und die Menschen auf die Warnungen gehört hätten. Diese weltumfassenden Geschehnisse, die bereits in Gang gekommen sind, führen aber auch zu einer Erneuerung.
Die Erntezeit auf dem Planeten Erde ist gekommen
14, 15-16 – Und ein anderer Engel … ´Schick deine Sichel aus und ernte. Denn die Zeit zu ernten ist gekommen: Die Frucht der Erde ist reif geworden.` Und der, der auf der Wolke saß, schleuderte seine Sichel über die Erde; und die Erde wurde abgeerntet.
Hier spricht der Prophet aus, was alle Propheten zu allen Zeiten mit ähnlichen Worten ausgesprochen haben. So auch der Prophet Amos im Alten Bund, als Gott durch ihn prophezeite und als Amos sprach: „Dies zeigte mir Gott, der Herr, in einer Vision: Ich sah einen Korb mit reifem Obst. Er fragte: ´Was siehst du, Amos?` Ich antwortete: ´Einen Korb mit reifem Obst.` Da sagte der Herr zu mir: ´Mein Volk Israel ist reif für das Ende. Ich verschone es nicht noch einmal`“ (8, 1-2). Nach diesem Ende der damaligen „zwölf Stämme“ Israels erfolgte ein Neuanfang mit einem übrig gebliebenen Stamm.
Nun aber, so die Vision des Johannes, ist die große Erntezeit auf dem Planeten Erde angebrochen. Das Gesetz von Saat und Ernte war bis dahin zu allen Zeiten auch ein großes, ja unermessliches Gnadengeschenk für die gottferne Menschheit. Denn durch Gottes Ratschluss und dank Seiner Liebe zu Seinen Kindern setzte die Ernte nicht sogleich nach der schlimmen Saat ein. Stattdessen wurde der Mensch immer wieder durch Propheten und weise Männer und Frauen gemahnt, sein böses Tun zu bereuen, um Vergebung zu bitten, zu vergeben, Unrecht wieder gut zu machen, und das erkannte Unrecht nicht mehr zu tun. Der Mensch, der Böses tat, sollte gerade nicht das Negative ernten, das er gesät hatte. Das ist die göttliche Barmherzigkeit. Es sollte stattdessen sein böses Tun erkennen und einsehen, dass es falsch war, wozu auch das bestialische Verhalten gegenüber der Tierwelt gehört. Und dann hätte er durch Umkehr und Wiedergutmachung die Möglichkeit bekommen, das Unheil, das er anderen zuvor angetan hatte, von sich selbst abzuwenden, also der drohenden negativen Wirkung durch Umkehr und Buße zuvor zu kommen und sie damit zu verhindern. Doch diese einzigartige Chance des Lebens haben im Laufe der Zeiten die wenigstens Menschen genutzt, so dass die böse Frucht jetzt mehr und mehr zur Ernte reifte und die aufgestauten Wirkungen nicht mehr zu stoppen sind. Diese „Ernte“ ist zugleich eine „Reinigung“ der Erde von allem, was gegen Gottes Schöpfung gerichtet ist.
Und warum ist es so weit gekommen? Weil die Priester und Pfarrer der Institutionen Kirche den Menschen das Gesetz von Saat und Ernte verschweigen und durch ein angebliches „Geheimnis Gottes“ ersetzen, so dass die Menschen die Hintergründe von schicksalhaften Ereignissen nicht begriffen haben und bis heute nicht begreifen. Und weil zu allen Zeiten die Mahner und die Propheten, die um das Gesetz von Saat und Ernte wussten, von den Priestern, Pfarrern und Theologen verfolgt, verleumdet und der Lächerlichkeit preisgegeben wurden, wie es schon der Christusnachfolger Stephanus aufzeigte: „Ihr Halsstarrigen, ihr, die ihr euch mit Herz und Ohr immerzu dem Heiligen Geist widersetzt, eure Väter schon und nun auch ihr. Welchen der Propheten haben eure Väter nicht verfolgt?“ (Apostelgeschichte 7, 51-52)
Mit der kirchlichen Lehre von Gottes angeblichen „Geheimnissen“ anlässlich von Not und Elend bereitet das konfessionelle Priester- und Pfarrertum auch einem fanatischen Atheismus den Boden bzw. einem Hass auf „Gott“. Denn welcher Mensch nicht die menschlichen Ursachen von Unheil und Leid anerkennt, der neigt dazu, gegen „Gott“ – oder was er dafür hält – aufzubegehren oder Seine Existenz zu verleugnen.
Und da die Institutionen Kirche die Menschheit weitgehend von ihrer Verantwortung für das nun eingetretene Weltdesaster freisprechen, führt das letzten Endes zu der falschen Ansicht, dann müsse Gott schuld an dem Weltdesaster sein. Er lasse also die Menschen vor lauter „Geheimniskrämerei“ leiden und die Erde schänden und er verdamme zu allem Übel angeblich auch noch einen großen Teil der Menschen in eine angeblich ewige Hölle. Doch wenn Gott so wäre, wie Ihn die Institutionen Kirche lehrt, dann wäre in der Tat der Atheismus die ethisch notwendige Alternative.
Der Mensch trägt ab, was er selbst verursacht hat
15, 1 – Dann sah ich ein anderes Zeichen am Himmel, groß und wunderbar. Ich sah sieben Engel mit sieben Plagen, den sieben letzten; denn in ihnen erreicht der Zorn Gottes sein Ende.
Hier sei noch einmal darauf hingewiesen, dass der „Zorn Gottes“ eine Erfindung der kirchlichen Obrigkeiten ist, die sich auch eine ewige Hölle bzw. eine ewige Verdammnis ausdachten. Wer weiß, was Christus hier ursprünglich in die Worte durch den Propheten Johannes an Inhalten hinein gelegt hatte und welche Worte Johannes tatsächlich verwendet hatte? So gibt es den göttlichen „Ernst“ und die göttlichen Wehe-Rufe, wie sie Jesus von Nazareth den Theologen und Schriftgelehrten seiner Zeit entgegen rief, indem er ihnen das Gesetz von Saat und Ernte vorhielt (Matthäusevangelium, Kapitel 23). Natürlich könnte man dies auch als „Zorn“ bezeichnen, aber als den Zorn der Menschen, dessen Wucht auf ihn selbst zurück fällt. Und dabei zeigt sich auch der ungeschminkte Ernst, welcher aus der Liebe Gottes kommt – ein Ernst, der zum Tragen kommt, wenn der Mensch hartnäckig in seinem Fehlverhalten verharrt. Doch selbst darin ist noch die Barmherzigkeit enthalten: So kann vielleicht auch noch durch eine heftige Erschütterung manches Gewissen geweckt werden und viele lange leidvolle Umwege im Leben von Menschen können vermieden werden. Denn eine ewige Hölle gibt es nicht. Jeder Mensch und jede Seele werden sich eines Tages wohl nicht mehr anders entscheiden wollen als für die Umkehr, heraus aus dem selbstverschuldeten Kausalgesetz, aus dem Gesetz von Saat und Ernte. Im Hinblick auf das irdische Leben ist jetzt für viele Menschen hingegen die Bewährungszeit ans „Ende“ gekommen. Und es erfolgt nun die „Abtragung“ in den „Plagen“ auf der Erde. Diese kommt dann mit dem Tod nur an ein vorläufiges „Ende“. Weiter geht es dann mit der „Abtragung“ in den jenseitigen Bereichen. Jedoch auch diese Leidenszeit wird irgendwann ein Ende haben, wenn die Seele dann im Jenseits umkehrt …
Welche Blut vergossen haben, trinken nun Blut
16, 4 – Der dritte Engel goss seine Schale über die Flüsse und Quellen. Da wurde alles zu Blut. Und ich hörte den Engel, der die Macht über das Wasser hat, sagen: ´Gerecht bis Du, der Du bist und der Du warst, Du Heiliger; denn damit hast Du ein gerechtes Urteil gefällt. Sie haben das Blut von Heiligen und Propheten vergossen; deshalb hast Du ihnen Blut zu trinken gegeben`.
Auch hier könnten einige Missverständnisse entstehen. Zum einen wird hier, wie an manchen anderen Stellen der Bibel, manchmal von „Heiligen“ gesprochen, womit jedoch niemals von einer Kirche „heilig“ Gesprochene gemeint sind, sondern Menschen mit einem ehrbaren Lebenswandel. Doch es sind deshalb keine „Heilige“, so wie es an anderer Stelle auch klar heißt (Offenbarung 15, 4), dass allein Gott heilig ist. Die Bibel der Kirche enthält also Wahres und Falsches nebeneinander. Neben wahren Gottesworten durch die Propheten und durch Jesus, den Christus, auch die Worte von fehlbaren Menschen, Theologen und Schriftgelehrten.
Und so könnte des weiteren hier das Missverständnis entstehen, dass die Engel Gottes die aktiven Täter eines Strafgerichts seien. Tatsächlich entfaltet jedoch das Gesetz von Saat und Ernte seine volle Wirksamkeit. Und dieses ist präzise gerecht, was für den menschlichen Intellekt aber nur nachvollziehbar ist, wenn er die Gesetzmäßigkeit der Reinkarnation berücksichtigt. Die Genauigkeit besteht in diesem Beispiel darin, dass diejenigen, die das Blut von Propheten vergossen haben und immer wieder angeblich in Blut „verwandelten“ Wein getrunken haben (siehe unten), jetzt tatsächlich Blut zu trinken bekommen.
Falschen Propheten behaupten Unschuld der Menschen. Deshalb verfluchen diese Gott.
16, 20 – Alle Inseln verschwanden, und es gab keine Berge mehr. Und gewaltige Hagelbrocken, zentnerschwer, stürzten vom Himmel auf die Menschen herab. Dennoch verfluchten die Menschen Gott wegen dieser Hagelplage.
Weil die Menschen von der Priesterkaste falsch über das Gesetz von Ursache und Wirkung belehrt werden, geben sie letztlich Gott die Schuld an den Unglücken. Die institutionelle Priesterschaft und die beamteten Theologen schmieren bis heute den sündigen Menschen Honig um den Mund, wie es die falschen Propheten im Alten Bund auch gemacht haben, zum Beispiel der falsche „Heilsverkünder“ Hananja, gegen den sich der echte Gottesprophet Jeremia mit seiner unbequemen Gottes-Botschaft nicht durchsetzen konnte (Jeremia, Kapitel 28).
Und man kann die falschen Propheten der Institutionen Kirche ja gerade daran erkennen, dass sie seltenst den Menschen selbst die Verantwortung für Unheil und Unglück geben; vor allem dann nicht, wenn es „gute“ Katholiken oder Protestanten waren und sind. Ja, nicht einmal vorsichtige und behutsame Hinweise in diese Richtung werden in der Regel gegeben, obwohl die Menschen dadurch anfangen könnten zu begreifen. Stattdessen hat man in der Kirche das Urwissen der Menschheit über die Reinkarnation aus dem urchristlichen Gedankengut gestrichen (im Laufe einiger Jahrzehnte bis zum Konzil von Konstantinopel im Jahr 553) und durch die gottlosen Lehren einer angeblichen „Erbsünde“ und einer angeblichen „ewigen Verdammnis“ ersetzt. Und innerhalb dieser abstrusen Gedankenkonstruktionen wird dann von den Pfarrern und Priestern immer wieder von einem „Geheimnis“ Gottes oder dessen „unbegreiflichem Ratschluss“ gesprochen. Und Martin Luther erfand gar den „Deus absconditus“, den angeblich „verborgenen Gott“, der seine angeblich dunkle Seite vor den Menschen verberge.
Kein Wunder also, dass die Menschen durch diese Kirchenlehren zu Atheisten werden oder, wenn sie hartes Leid trifft, dass sie gegen Gott aufbegehren und Ihn verfluchen, was der Prophet Johannes hier in seiner Vision sieht. Und die Schuld daran tragen die Pfarrer und Priester, welche die Menschen in die Irre führten und weiter hartnäckig führen und die voller Hochmut weiter auf den Abgrund zusteuern und alle Menschen mitreißen, die ihnen folgen. Und es bewahrheitet sich in dieser Vision einmal mehr, was Jesus, der Christus, über die Theologen und Priestermänner prophezeite: „Ihr verschließt den Menschen das Himmelreich. Ihr geht nicht hinein; aber ihr lasst auch die nicht hinein, die hineingehen wollen“. Oder weiter: „Ihr zieht über Land und Meer, um einen einzigen Menschen für euren Glauben zu gewinnen; und wenn er gewonnen ist, dann macht ihr ihn zu einem Sohn der Hölle, der doppelt so schlimm ist wie ihr selbst“ (Matthäus 23, 13-15).
Wer ist die Hure Babylon? Das Geheimnis wird gelüftet
17, 1-7.9.14-15.18 – Dann kam einer der sieben Engel, welche die sieben Schalen trugen, und sagte zu mir: ´Komm, ich zeige dir das Strafgericht über die große Hure, die an den vielen Gewässern sitzt. Denn mit ihr haben die Könige der Erde Unzucht getrieben, und vom Wein ihrer Hurerei wurden die Bewohner der Erde betrunken`. Der Geist ergriff mich, und der Engel entrückte mich in die Wüste. Dort sah ich eine Frau auf einem scharlachroten Tier sitzen, das über und über mit gotteslästerlichen Namen beschrieben war und sieben Köpfe und zehn Hörner hatte. Die Frau war in Purpur und Scharlach gekleidet und mit Gold, Edelsteinen und Perlen geschmückt. Sie hielt einen goldenen Becher in der Hand, der mit dem abscheulichen Schmutz ihrer Hurerei gefüllt war. Auf ihrer Stirn stand ein Name: Geheimnis; Babylon, die Große, die Mutter der Huren und aller Abscheulichkeiten der Erde. Und ich sah, dass die Frau betrunken war vom Blut der Heiligen und vom Blut der Zeugen Jesu. Beim Anblick der Frau ergriff mich großes Erstaunen.
Der Engel aber sagte zu mir: ´Warum bist du erstaunt? Ich will dir das Geheimnis der Frau enthüllen und das Geheimnis des Tieres mit den sieben Köpfen und den zehn Hörnern, auf dem sie sitzt … Die sieben Köpfe bedeuten die sieben Berge, auf denen die Frau sitzt. Sie bedeuten auch sieben Könige … Sie werden mit dem Lamm Krieg führen, aber das Lamm wird sie besiegen. Denn es ist der Herr der Herren und der König der Könige. Bei ihm sind die Berufenen, Auserwählten und Treuen.` Und er sagte zu mir: ´Du hast die Gewässer gesehen, an denen die Hure sitzt: Sie bedeuten Völker und Menschenmassen, Nationen und Sprachen. Du hast die zehn Hörner und das Tier gesehen; sie werden die Hure hassen, ihr alles wegnehmen, bis sie nackt ist … die Frau aber, die du gesehen hast, ist die große Stadt, die die Herrschaft hat über die Könige der Erde.`
Hier enthüllt Christus durch Johannes die Identität der „Hure Babylon“. Im Zentrum dieser Entlarvung steht das Wort „mysterion“ = „Geheimnis“. In der evangelisch-katholischen Einheitsübersetzung wird die Stelle übersetzt mit: Auf ihrer Stirn stand ein Name, ein geheimnisvoller Name: Babylon, die Große, die Mutter der Huren und aller Abscheulichkeiten der Erde. Und Martin Luther übersetzt: Auf ihrer Stirn war geschrieben ein Name, ein Geheimnis: Das große Babylon, die Mutter der Hurerei und aller Gräuel auf Erden.“ Was ist gemeint?
Der griechische Ur-Text lässt sich wörtlich und treffend am ehesten übersetzen mit: Auf ihrer Stirn war geschrieben ein Name: Geheimnis. Und ob Johannes die nachfolgenden Wörter ebenfalls auf der Stirn der Hure gesehen hat oder ob sie dann dieses Wesen näher beschreiben, kann nicht eindeutig geklärt werden. So hat auf der Stirn der Frau in dieser Vision möglicherweise gar nicht der lange biblische Text Babylon, die Große, die Mutter aller Huren und aller Abscheulichkeiten auf der Erde gestanden. Sondern womöglich nur das Wort „Geheimnis“. Denn die Enthüllung besteht doch gerade darin, dass die Hure Babylon, deren Grässlichkeit hier in dieser Vision entlarvt wird, sich nach außen anders präsentiert als sie ist, womit sie die Leute verführen konnte. Und sie benützt dafür das Codewort: „Geheimnis“. Sehr wahrscheinlich ist es also für Johannes so gewesen: Auf der Stirn der Hure stand nur das Wort „Geheimnis“. Und dann lüftet der Seher, was sich hinter diesem Wort verbirgt, nämlich: Babylon, die Große usw. Doch selbst wenn auch das noch auf der Stirn gestanden hätte, würde dies am Sachverhalt nichts Wesentliches ändern.
So kann man fragen: Wer ist es, der heute ständig das Wort „Geheimnis“ im Mund führt? Wer redet immer wieder vom „Geheimnis des Glaubens“, vom „Geheimnis Gottes“, von der „Geheimnis der Menschwerdung Gottes“ und weiteren Wortschöpfungen, die das Wort „Geheimnis“ enthalten? In welcher Religion ist also das Wort „Geheimnis“ eines der zentralen Worte überhaupt? Welche Religion bleibt weiter gerechte Antworten auf die Menschheitsfragen schuldig, so dass man ihre Führer heute als „blinde Blindenführer“ bezeichnen könnte (vgl. Matthäus 15, 14), und wer versteckt sich stattdessen immer wieder hinter dem Wort „Geheimnis“? Und wem wird in nahezu allen „Völkern und Menschenmassen, Nationen und Sprachen“ gehuldigt? Und wer spricht sich selbst zu, an seiner Spitze den „Lenker des Erdkreises“ zu haben und wer beansprucht die „Herrschaft über die Könige der Erde“? Wer? Kein Herrschaftssystem der Welt spricht so viel vom „Geheimnis“ wie eine bestimmte Macht in Rom. Doch Christus sprach schon damals durch den Seher Johannes: Ich will dir das Geheimnis der Frau enthüllen.
Wenn man also die geschilderten Eigenschaften der Hure Babylon in den Verlauf der Weltgeschichte hinein stellt, wenn man die Verführungskünste, den übergroßen Reichtum, die Gewalttätigkeit, die Macht und den Einfluss aller möglichen Institutionen überdenkt, welche Deutung bietet sich dann an? Die hier offenbarten Schilderungen geben weiter Aufschluss darüber, dass es sich um eine in Pracht und Pomp gewandte Hure handeln muss, die aber in ihrem goldenen Becher, den sie in der Hand hält, die abscheulichsten Inhalte birgt. Und auch hier die einfache Nachfrage: Wer hebt in seinem Ritual immer wieder den goldenen Becher in die Höhe, der angeblich das verwandelte Blut des unschuldigen Jesus von Nazareth enthalten soll, der einem der abscheulichsten Justiz-Verbrechen zum Opfer fiel? Und wer hat sich im Laufe der Jahrhunderte mit weiteren „abscheulichsten“ Verbrechen belastet?
Der Inhalt des goldenen Bechers
Der Inhalt des Bechers wird in der Vision des Johannes noch detaillierter beschrieben: Und ich sah, dass die Frau betrunken war vom Blut der Heiligen und vom Blut der Zeugen Jesu. Wenn wir auch hier in die Weltgeschichte blicken, dann erkennen wir unschwer, welche Institution die meisten Nachfolger des Jesus verfolgt und hingemordet hat. Denken wir an die „Ketzerverfolgung“, z. B. an die Ausrottung der urchristlichen Katharer bzw. Albigenser in Südfrankreich oder an die Ermordung der christlichen Täufer in Mitteleuropa. Oder an die unzähligen Christusnachfolger oder ehrlichen Gottsucher, welche einzelne Inhalte des konfessionellen Zwangschristentums anzweifelten, und die deshalb über Jahrhunderte auf den Folterbänken und Scheiterhaufen gequält und hingerichtet wurden wie die französische Gottesprophetin Marguerite Porete (1310 lebendig verbrannt) oder der Mönch Girolamo Savonarola in Florenz (1498 lebendig verbrannt), um nur zwei Namen beispielhaft zu nennen. Der renommierte Kirchenkritiker Karlheinz Deschner schreibt hierzu: „Nach intensiver Beschäftigung mit der Geschichte des Christentums kenne ich in Antike, Mittelalter und Neuzeit … keine Organisation der Welt, die zugleich so lange, so fortgesetzt und so scheußlich mit Verbrechen belastet ist wie die christliche Kirche, ganz besonders die römisch-katholische Kirche“ (in: Die beleidigte Kirche, Freiburg 1986, S. 42 f.).
Die Hinweise aus der Vision des Johannes gehen also bis in Einzelheiten hinein. So mag man mit etwas Phantasie die Hure Babylon im übertragenen Sinn zwar auch als ein Symbol für die gottferne Priesterschaft in vielen Religionen und Epochen deuten können – es gibt aber auch maßgebliche und konkrete Ausprägungen, an denen sich schließlich das endzeitliche Geschehen entzündet, das Johannes in seiner Vision hier sieht. Wer etwa sitzt in unserer Zeit an den vielen Gewässern der Erde? In nahezu allen Ländern? Es muss eine Organisation sein, die weltweit vertreten ist und die ihre Reichtümer auch über alle Welt verteilt hat.
Und welche Vertreter einer Macht sind seit Jahrhunderten in Purpur und Scharlach gekleidet? Und wie verhält es sich bei dieser Frau mit dem Wein ihrer Hurerei? – ein weiterer Verweis auf den goldenen Becher bei den Kultmahlen. Denn bei welcher Macht steht der Wein im Mittelpunkt des Kultes und wird dort angeblich täglich in Blut verwandelt? Was wäre demnach die Bedeutung des Weines bei der so genannten „Eucharistie“ bzw. beim so genannten „Abendmahl“ in diesem Umfeld? Er ist dann auch das Symbol für das viele unschuldige Blut, das die Institutionen, die diesen Kult praktizieren, vergossen haben. Es ist das Blut von Jesus, dem Christus, und Seiner Nachfolger, das von einer gottfernen Macht hier den Gläubigen zum Stärkungstrank gereicht wird. Und wer davon trinkt, der trinkt also das Blut der unzähligen Opfer, und er reiht sich ein unter die Täter dieses furchtbaren Blutvergießens.
Betrunken wurden die Bewohner der Erde davon, so heißt es weiter, d. h., sie konnten deswegen nicht mehr klar denken. Und kann man es nicht treffend als Hurerei bezeichnen, wenn die „Frau“ den Herrschenden ihre Segensdienste anbietet (für Herrschaft, Krieg und für die Legitimation jeder Art von weltlicher Macht) und im Gegenzug dafür von den Machthabern mit Anteilen an der Macht und mit Reichtum, Privilegien und viel Geld ausgestattet wurde und wird?
Doch es geht noch weiter: Welche Gebäude und Kammern sind mit Gold, Edelsteinen und Perlen geschmückt, dem Blutgeld ihrer Eroberungen und Raubzüge in vielen Jahrhunderten? Wer hatte bzw. hat beispielsweise Tonnen von Gold weltweit gelagert? Dies trifft auf eine bestimmte Macht zu. Und die „sieben Köpfe“ des Tieres würden die „sieben Berge“ bedeuten, „auf denen die Frau sitzt“, so sagt es Johannes selbst.
Braucht es nun wirklich noch deutlichere Hinweise? Bekanntlich ist Rom auf sieben Hügeln erbaut, weswegen auch kirchliche Theologen zugeben, dass hier Rom gemeint sein muss – allerdings nach deren Interpretation wieder nur das Imperium Romanum der Vergangenheit. Doch in der Apokalypse des Johannes geht es um die „Endzeit“ der materialistischen Welt, die sich in unserer Zeit weltweit abzeichnet. Es geht gerade nicht um eine geschichtliche Rückblende in vergangene Zeiten. Denn in früheren Zeiten war diese Welt noch nicht „reif“ für diesen letzten großen Kampf, sondern die von Gott abgewandten Menschen bekamen weitere „Gnadenzeiten“ geschenkt zur Umkehr.
Und die sieben Köpfe des Tiere, auf dem die Hure sitzt, bedeuten nach Johannes auch „sieben Könige“, d. h., sieben Staaten, welche von der Hure im Zaum gehalten bzw. gelenkt werden. Und von wem werden viele Könige bzw. Politiker denn in unserer Zeit beeinflusst oder gar gelenkt? Wer also hat die Zügel dieser Staaten wirklich in der Hand? Zu wem begeben sich die Staatsmänner zu einer Audienz, fallen dort auf die Knie und wessen Ring wird dort von ihnen geküsst?
Die Herrschaft über die Mächtigen dieser Welt
Als Papst Johannes Paul II. gestorben war, lauteten die Überschriften in den Medien sinngemäß: „Von Präsident Bush bis Islamischer Dschihad – alle huldigen dem Papst“. Dies erinnerte in jenen Tagen viele Christen an die Versuchung von Jesus, bei welcher der Versucher im Blick auf „alle Reiche der Welt mit ihrer Pracht“ spricht: „Das alles will ich dir geben, wenn du dich vor mir niederwirfst und mich anbetest“ (Matthäusevangelium 5, 9).
Die Hure Babylon ist des weiteren die Stadt, die die Herrschaft hat über die Mächtigen dieser Welt. Der Papst wurde in seinem Krönungsritual als der „Rektor der Welt“ bzw. als der, „der den Erdkreises lenkt“, bezeichnet, und er gilt gleichzeitig als „Pontifex Maximus“. Und der „Pontifex Maximus“ hat seinen Ursprung in Babylon. Es war der Titel des mit Fischschwanz-Talar und Fischkopf-Hut bekleideten obersten Baals-Priesters Babylons. Der babylonische Baals-Priester gab sich als unfehlbarer „Stellvertreter Gottes“ aus und ließ sich Ring und Schuhe küssen (vgl. dazu Der Theologe Nr. 42). Und auf wen ist nicht nur der Name „Pontifex maximus“ übergegangen, sondern auch der damit verbundene Inhalt? In späterer Zeit war „Pontifex Maximus“ zunächst Titel der heidnischen Priester und Könige Roms. Solange, bis der „heilige“ Papst Leo I. (440-461) diesen Titel dann zum ersten Mal für das Papsttum in Rom reklamierte. Seither ist nur noch der Papst der „Pontifex Maximus“, der einzige „Pontifex“ weltweit, der von Seinesgleichen in sein „Pontifikat“ gewählt wird.
Und wenn Johannes sieht, wie die Hure Babylon die Herrschaft über die Könige der Erde innehat, so sei daran erinnert, dass dies oft auch unmerklich oder indirekt geschieht. So sind die Staaten dieser Welt mit einem Ross zu vergleichen. Doch wer ist der Reiter auf dem Ross? Gehorchen die Gläubigen der Romkirche in aller Welt ihrem Anführer, wozu sie gemäß ihres Glaubens bei Androhung der ewigen Verdammnis verpflichtet sind, dann gehorchen sie ihm auch in ihren politischen und gesellschaftlichen Ämtern (vgl. dazu Der Theologe Nr. 23).
„Dem römischen Papst sich zu unterwerfen, ist für alle Menschen unbedingt zum Heile notwendig. Das erklären, behaupten, bestimmen und verkünden Wir“, lautet einer der „unfehlbaren“ Dogmen bzw. Lehrsätze der römisch-katholischen Kirche (siehe z. B. Neuner/Roos, Der Glaube der Kirche, Lehrsatz Nr. 430). Und auch die vom Papst in Rom abgefallene Kirche Martin Luthers verlangt von den Politikern, die ihr angehören, dass diese in Ausübung ihres Staatsamtes der Kirche dienen, und somit folgt die „Tochter“ dieser geheimnisvollen Weltmacht ebenfalls den Prinzipien ihrer „Mutter“ nach.
Doch in der Vision wird auch enthüllt, dass einige der Könige eines Tages aus dem Macht-Verbund ausscheren und nicht mehr um die Dienste und die Gunst der Hure buhlen. Du hast die zehn Hörner und das Tier gesehen; sie werden die Hure hassen, ihr alles wegnehmen, bis sie nackt ist …
Auch dies ist in vielen Völkern bereits in Gang. Bedenken wir dabei auch die Seelen der unzähligen Menschen, die von der Institution Kirche in Kreuzzügen, Kriegen, Hexenverfolgungen und durch die Inquisition grausamst gefolterten und ermordeten Menschen. Einige von ihnen mögen vergeben haben, aber viele sinnen auf Rache.
„Ziehet aus von ihr, mein Volk!“
18, 1-5.9-14.23-24 – Danach sah ich einen anderen Engel aus dem Himmel herab steigen: er hatte große Macht und die Erde leuchtete auf von seiner Herrlichkeit. Und er rief mit gewaltiger Stimme: ´Gefallen, gefallen ist Babylon, die Große! Zur Wohnung von Dämonen ist sie geworden, zur Behausung aller unreinen Geister und dem Schlupfwinkel aller unreinen und abscheulichen Vögel. Denn vom Zornwein ihrer Unzucht haben alle Völker getrunken und die Könige der Erde haben mit ihr Unzucht getrieben. Durch die Fülle ihres Wohlstands sind die Kaufleute der Erde reich geworden.`
Dann hörte ich eine andere Stimme vom Himmel her rufen: ´Verlasse die Stadt, mein Volk, damit du nicht mitschuldig wirst an ihren Sünden und von ihren Plagen mit getroffen wirst. Denn ihre Sünden haben sich bis zum Himmel aufgetürmt und Gott hat ihre Schandtaten nicht vergessen` (Lutherübersetzung: „Gehet aus von ihr, mein Volk, dass ihr nicht teilhaftig werdet ihrer Sünden und nichts empfangt von ihren Plagen“; andere Übersetzung: „Ziehet aus von ihr, mein Volk …“) …
Die Könige der Erde, die mit ihr gehurt und in Luxus gelebt haben, werden über sie weinen und klagen, wenn sie den Rauch der brennenden Stadt sehen. Sie bleiben in der Ferne stehen aus Angst vor ihrer Qual und sagen: ´Wehe! Wehe, du große Stadt Babylon, du mächtige Stadt! In einer einzigen Stunde ist das Gericht über dich gekommen.` Auch die Kaufleute der Erde weinen und klagen um sie, weil niemand mehr ihre Ware kauft: Gold und Silber, Edelsteine und Perlen, feines Leinen, Purpur, Seide und Scharlach, wohl riechende Hölzer aller Art und alle möglichen Geräte aus Elfenbein, kostbarem Edelholz, Bronze, Eisen und Marmor: auch Zimt und Balsam, Räucherwerk, Salböl und Weihrauch, Wein und Öl, feinstes Mehl und Weizen, Rinder und Schafe, Pferde und Wagen und sogar Menschen mit Leib und Seele. Auch die Früchte, nach denen dein Herz begehrte, sind dir genommen. Und alles, was prächtig und glänzend war, hast du verloren: nie mehr wird man es finden … Deine Kaufleute waren die Großen der Erde, deine Zauberei verführte alle Völker. Aber in ihr war das Blut von Propheten und Heiligen und von allen, die auf der Erde hingeschlachtet worden sind.
Hier wird zu Beginn der Prophezeiung der Fall der „Hure Babylon“ vorweg genommen. Und an den Worten wird deutlich, dass die Hure Babylon ihren Reichtum nicht nur in Rom gehortet hat, sondern überall auf der Welt ihre Pfründe verstreut hat. Und sie ist verbunden mit dem pulsierenden satanischen Treiben weltweit – in allen Metropolen mit ihren Politikern, Bankiers, Wirtschaftsbossen, Priestern und allen denen, die sich die Erde und die Welt in ihrer Profitgier untertan gemacht und sie geschändet haben und mit allen, die an dem einseitigen Reichtum profitiert haben, wie die hier genannten „Kaufleute dieser Erde“. Wer also hat weltweit diesen unermesslichen „Mammon“ angehäuft? Wieder wird deutlich, dass die Hure alle Völker dieser Erde verführt hat.
„Macht Euch die Erde untertan“, so die kirchliche Botschaft an die Mächtigen dieser Erde, welche den wunderschönen blauen Planeten mit seinen Tieren und Naturreichen in hemmungsloser Profitgier unterjochten, ausbeuteten und immer mehr zerstören. Für die Armen blieben nur Almosen, wozu die oberste Priesterkaste immer nur andere aufruft, nie oder seltenst vom eigenen unermesslichen Reichtum etwas abgibt. Allein in Deutschland wird das Vermögen der beiden Großkirchen auf ca. 500 Milliarden Euro geschätzt (Der Spiegel Nr. 49/2001), und der Goldschatz des Vatikan wurde Mitte des 20. Jahrhunderts als der zweitgrößte der Welt nach dem der USA bezeichnet (so z. B. in der italienischen Zeitschrift Oggi Nr. 52/1952; vgl. dazu Der Reichtum der Kirche ist Blutgeld). Und die Jahrhunderte lang andauernden Orgien und Schmäuse von Königen und Bischöfen in den Palästen der weltlichen oder geistlichen Macht sind sprichwörtlich. Die Borgias auf dem Papstthron im 15. und 16. Jahrhundert sind kein Einzelfall.
Und zu diesem Verführungs-Kartell gehört auch die Lehre, dass der „richtige“ Glaube „selig“ mache und dass demgegenüber das rechte Tun nicht entscheidend sei – was letztlich zu einem Freibrief für alle Arten von verbrämten Gräueln wurde, für die ja dann später eine priesterliche „Absolution“ (angebliche Lossprechung von Sünden) möglich sei, wenn man glaubte, hier und da bei den Schandtaten vielleicht etwas zu weit gegangen zu sein.
Die „andere Stimme“, die dann in der Apokalypse erschallt, blendet wieder vor den Fall zurück und sie spricht die Bewohner an, die vor dem Sturz Babylons in dieser Stadt beheimatet sind. Das Wort Ziehet aus von ihr, mein Volk oder Geht hinaus von ihr, mein Volk, wie es Martin Luther übersetzt, kann wörtlich auch mit den Worten Tretet aus von ihr, mein Volk übersetzt werden. Damit wird noch deutlicher, was der Einzelne tun kann. Und die Begründung dafür ist eindringlich und klar: Wer innerhalb Babylons verbleibt und wer die Hure aus welchen Motiven auch immer unterstützt, sie verteidigt, von ihr profitiert oder eine Mitgliedschaft bei ihr unterhält, der macht sich mitschuldig an ihren Sünden. Und die Folge ist: Auch er wird von den negativen Wirkungen, von dem Fall Babylons und den dabei ausbrechenden „Plagen“ getroffen.
Führt man sich auch nur annähernd die unzähligen noch ungesühnten Verbrechen der Kirchengeschichte mit ihren Millionen von Ermordeten vor Augen, dann bleibt jeder Bewohner Babylons in unserer Zeit bildlich gesprochen ein Ast bzw. Zweig am Stammbaum dieses Verbrechens. Deshalb die eindringliche Mahnung durch das prophetische Wort: Ziehet aus aus ihr! Verlass´ die Stadt! Geht hinaus aus ihr! Tretet aus von ihr, mein Volk. Dies erinnert auch an den Untergang der Stadt Sodom im Alten Testament, die der rechtschaffene Bürger Lot und seine Familie aufgrund einer ähnlichen Warnung in letzter Minute verlassen haben. Und die Warnung beinhaltet auch: „Schau nicht mehr zurück!“, so wie Lots Frau, die wehmütig auf das ausschweifende Treiben Sodoms zurückblickte und laut der Erzählung deshalb zur Salzsäule erstarrte, als ob sie noch ein letzter Bannstrahl des sinkenden Imperiums getroffen hat.
Die Offenbarung des Johannes macht auch deutlich, dass der Fall Babylons mit dem Fall des weltweiten Wirtschaftssystems zusammenhängt. Beides bedingt also einander. Der Reichtum der Priesterschaft basiert einzig auf dem Reichtum der herrschenden Wirtschaftsmächte, und von diesen wiederum werden viele durch die konfessionelle Priesterschaft legitimiert.
Der Fall Babylons führt auch zum Ende der Versklavung, denn auch „Menschen mit Leib und Seele“ wurden zur Ware. Hier sei erwähnt, dass der Reichtum der Kirche zu einem großen Teil mit eigenen Kirchen-Sklaven geschaffen wurde. So erlaubte z. B. Papst Nikolaus V. in seiner Bulle Dum diversas dem portugiesischen König, „… die Länder der Ungläubigen zu erobern, ihre Bewohner zu vertreiben, zu unterjochen und in die ewige Knechtschaft zu zwingen“ (zit. nach Friedhelm von Othegraven, Litanei des weißen Mannes, Struckum 1986, S. 101f.).
Verführung durch Zauberei
Und gegen Ende dieses Kapitels heißt es noch einmal klar, worin die Schuld Babylons liegt: Deine Zauberei verführte alle Völker. Aber in ihr war das Blut von Propheten und Heiligen und von allen, die auf der Erde hingeschlachtet worden sind. „Hoc est corpus meum“. Mit diesen Worten (wörtlich: „Dies ist mein Leib“) zelebriert die Priesterschaft in Rom ihr kultisches Mahl, welches das Zentrum ihres Glaubens darstellt. Und es soll bedeuten, dass eine Oblate bzw. Hostie angeblich der „Leib Christi“ sei. In Wirklichkeit ist jeder Mensch ein „Tempel des Heiligen Geistes“, wie es das Neue Testament bezeugt, und Gott wohnt in jedem Menschen, in jedem Tier und in jeder Lebensform. Der kirchliche Kult und seine Sakramente haben damit aber nichts zu tun, sie sind die „Zauberei“, von der hier die Rede ist. Und gemäß einer Überlieferung wurde aus dem Priesterwort „Hoc est corpus meum“ auch die Zauberformel „Hokuspokus“ abgeleitet, was besagt: Es ist Zauberei, es ist Scharlatanerie, es ist Verführung der Menschen.
Und keine Stadt trägt schwerer am Blut der Gottes-Propheten und weisen Männer und Frauen wie die klerikale Macht in Rom. Denn der Stuhl Petri ist auf den Knochen seiner Opfer erbaut und das Baumaterial wurde – symbolisch – mit dem Blut Hunderttausender verfolgter und hingerichteter Menschen vermischt – in Kreuzzügen, Hexenverbrennungen, Inquisition, Ketzerausrottungen, „gerechten“ Kriegen, Plünderungen ganzer Kontinente usw. In dieser Stadt, so also die Vision, war das Blut von Propheten und Heiligen und von allen, die auf der Erde hingeschlachtet worden sind. Doch jetzt fällt – teilweise erst nach Jahrhunderten – dies massiv auf die Verursacher zurück, so dass sich hier auch das Sprichwort bewahrheitet: „Gottes Mühlen mahlen langsam“.
Demütige Sprachrohre Gottes, vom Staatschristentum verfolgt und verspottet
19, 10 – Jemand sagte zu mir: ´Schreib auf: Selig, wer zum Hochzeitsmahl des Lammes eingeladen ist.` Dann sagte er zu mir: ´Das sind zuverlässige Worte, es sind Worte Gottes.` Und ich fiel ihm zu Füßen, um ihn anzubeten. Er aber sagte mir: ´Tu das nicht! Ich bin ein Knecht wie du und deine Brüder, die das Zeugnis Jesu festhalten. Gott bete an! Das Zeugnis Jesu ist der Geist prophetischer Rede.`
„Zuverlässige Worte“ sind also die Worte, die Gott durch Prophetenmund spricht und nicht diejenigen, die sich Priester und Theologen ausdenken. Das ist heute nicht anders als damals. Dabei sind die wahren Gottespropheten keine „Gurus“, als die sie seit nahezu 2000 Jahren von den Priestern und der Kirchenhierarchie verleumdet werden, sondern es sind demütige Menschen, die in Treue zu Gott und Christus ihr schweres, leidvolles und äußerst unbequemes Amt ausüben und die seit der Entstehung des konfessionellen Staatskirchentums den Spott der Kirche obendrein erdulden müssen. Ein solches demütiges Sprachrohr Gottes war Johannes von Patmos und ebenso das Geistwesen, vor dem Johannes hier niederfallen möchte. Ich bin ein Knecht wie du und deine Brüder, die das Zeugnis Jesu festhalten, so seine Worte. Im Gegensatz dazu lässt der Papst, auch wenn er sich oberflächlich demütig ziert, die ihm untergebenen Bischöfe und Priester vor sich auf den Boden liegen, sich den Ring von ihnen küssen und sich huldigen. Das hat Gott nicht gewollt, der immer wieder durch Seine Propheten mahnte. Und der Geist der prophetischen Rede entspricht ganz dem Zeugnis Jesu – ganz anders als die Dogmen der Kirche, die mit dem Zeugnis Jesu nichts zu tun haben.
Der äonenlange Abgrund und das Friedensreich
20, 1-3.10 – Dann sah ich einen Engel vom Himmel herabsteigen; auf seiner Hand trug er den Schlüssel zum Abgrund und eine schwere Kette. Er überwältigte den Drachen, die alte Schlange – das ist der Teufel oder der Satan –, und der fesselte ihn für tausend Jahre. Er warf ihn in den Abgrund, verschloss diesen und drückte ein Siegel darauf, damit der Drache die Völker nicht mehr verführen konnte, bis die tausend Jahre vollendet sind. Danach muss er für kurze Zeit freigelassen werden … [Doch sein teuflisches Bemühen scheitert] Und der Teufel wurde in den See von brennendem Schwefel geworfen, wo auch das Tier und der falsche Prophet sind. Tag und Nacht werden sie gequält, „in alle Ewigkeit“ [= Wortlaut der evangelisch-katholischer Einheitsübersetzung].
Johannes von Patmos kündigt hier das Friedensreich auf dieser Erde an, während der „Drache“ im Abgrund liegt. Diese Reich währt ungefähr 1000 Jahre lang, wobei diese Zahlenangaben symbolisch sind und nicht wörtlich zu nehmen sind. Und es werden dann nur noch Menschen die Erde bevölkern, die weit gehend nach den Geboten Gottes leben. Für schwer belastete Seelen gibt es nun keine Möglichkeit der Inkarnation mehr auf der Erde, und Gottes Schutz hält für die Erdbewohner die „alte Schlange“ auf Distanz.
Dieses Friedensreich wurde bereits von Jesus von Nazareth und von den Propheten im Alten Bund prophezeit, und es beinhaltet auch den Frieden zwischen Mensch und Tier und zwischen den Tieren untereinander. Weil der Mensch aufgehört hat, die Tiere zu töten und zu verspeisen, zieht auch in das Tierreich allmählich wieder der Frieden ein, und auch die Tiere hören mit der Zeit auf, einander zu töten, so wie es am Anfang der Schöpfung war, worüber es im 1. Buch Mose heißt: „Sehet da, ich habe euch gegeben alle Pflanzen, die Samen bringen, auf der ganzen Erde, und alle Bäume mit Früchten, die Samen bringen, zu eurer Speise. Aber allen Tieren auf Erden und allen Vögeln unter dem Himmel und allem Gewürm, das auf Erden lebt, habe ich alles grüne Kraut zur Nahrung gegeben. Und es geschah so. Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut“ (1, 29-31).
Und der Propheten Jesaja verheißt, dass die Menschen im kommenden Friedensreich wieder zu dieser anfänglichen Schöpfungsordnung zurückkehren, und durch ihn verkündet der Schöpfergott: „Dann wohnt der Wolf beim Lamm, der Panther liegt beim Böcklein. Kalb und Löwe weiden zusammen, ein kleiner Knabe kann sie hüten. Kuh und Bärin freunden sich an, ihre Jungen liegen beieinander. Der Löwe frisst Stroh wie das Rind. Der Säugling spielt vor dem Schlupfloch der Natter, das Kind streckt seine Hand in die Höhle der Schlange. Man tut nichts Böses mehr auf meinem ganzen heiligen Berg; denn das Land ist erfüllt von der Erkenntnis des Herrn, so wie das Meer mit Wasser gefüllt ist“ (11, 6-9).
Nach dieser Zeit des Friedensreiches wird dem Widersacher allerdings noch einmal die Möglichkeit geboten, die Menschen zu verführen. Denn so wie sich jemand in Freiheit und ohne Glaubenszwang für Christus entscheiden kann, wenn er das möchte, so haben auch die Kräfte der Finsternis die „Freiheit“, weiterhin gegen Gott aufzubegehren und einen erneuten Versuch zu unternehmen, Nachfolger des Christus bzw. die Bewohner der Erde zu Fall zu bringen. Nachdem dies aber letztendlich scheitert, erfolgt für den Widersacher Gottes und seine Helfer und Helfershelfer eine lange Zeit der „Abtragung“ ihrer Bösartigkeiten und Verbrechen, allerdings keine ewige Hölle.
Es gibt bei dieser Bibelstelle, was die Zeitdauer betrifft, keinen einheitlichen griechischen Original-Text. In manchen Handschriften heißt es „eis tous aionas ton aionon“ = „in den Äonen der Äonen“. Man könnte also übersetzen „mehrere Äonen lang“, aber eben nicht „in alle Ewigkeit“, wie die kirchlichen Übersetzer den Text fälschen, indem sie den Eindruck erwecken, die Qualen würden nie aufhören, so wie es ihr Dogma von ihnen zu glauben verlangt. In einigen anderen antiken Handschriften fehlen diese Worte sogar ganz. Es wird in diesen alten Handschriften also überhaupt keine Zeitangabe gemacht, und das könnte auch der ursprüngliche Text sein.
Und die kirchlichen Obrigkeiten, mörderischen Päpste, Kreuzfahrer, Inquisitoren und viele mehr werden letztlich froh und dankbar sein, dass es eine „ewige Hölle“, in die sie Andersgläubige millionenfach hinein verfluchten und verdammten, gar nicht gibt. So würden auch sie in ihren Qualen am eigenen Seelenleib zwar einst erleiden, was sie durch ihre früheren Untaten und Verbrechen anderen angetan haben. Doch sie können ihr Tun in diesem langen qualvollen Leid auch bereuen und umkehren, wenn ihnen bewusst wird, dass sie nur am eigenen Seelenleib ernten, was sie zuvor selbst gesät haben, also anderen angetan haben. Kehren auch sie schließlich um, so werden sie schlussendlich, nach Äonen langer Leidenszeit, mit als letzte unter allen Menschen den Weg zurück zu Gott finden, wie es auch Jesus von Nazareth bereits prophezeite, als er über die Theologen seiner Zeit sagte: „Wahrlich, ich sage euch: Die Zöllner und Prostituierten kommen eher ins Reich Gottes als ihr“ (Matthäus 21, 31).
Und auch heute ist es so, dass vor allem die kirchlichen Schriftgelehrten über Christusnachfolger und ihre Hoffnung auf ein Friedensreich spotten. So sind auch die heutigen Theologen diejenigen, die demnach in noch größerer Gottferne leben als Geldbetrüger und Prostituierte. (2)
Das Buch des Lebens und das gerechte Gericht
20, 12; 22, 12 – Ich sah die Toten vor dem Thron stehen, die Großen und die Kleinen. Und Bücher wurden aufgeschlagen; auch das Buch des Lebens wurde aufgeschlagen. Die Toten wurden nach ihren Werken gerichtet, nach dem, was in den Büchern aufgeschrieben war … ´Siehe, ich komme bald, und mit mir bringe ich den Lohn, und ich werde jedem geben, was seinem Werk entspricht. Ich bin das Alpha und das Omega, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende.`
Auch hier betont diese Christusoffenbarung noch einmal: Jeder Mensch wird nach seinen Werken „gerichtet“, und zwar gerecht. Wer demgegenüber lehrt, „allein der Glaube genüge“, entlarvt sich damit als Widersacher dessen, der Johannes von Patmos diese Offenbarung eingegeben hat. Und wer stattdessen lehrt, der Mensch müsse getauft werden oder an Dogmen glauben, entlarvt sich desgleichen als Gegner dessen, von dem es in diesem Buch heißt: Ich bin das Alpha und das Omega.
Ein neuer Himmel und eine neue Erde ohne Kirchen aus Stein
21, 1-2.12.22.25-27; 22, 3 – Dann sah ich einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen; auch das Meer ist nicht mehr. Ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott her aus dem Himmel herab kommen; sie war bereit wie eine Braut, die sich für ihren Mann geschmückt hat. Da hörte ich eine laute Stimme vom Thron her rufen: ´Seht, die Wohnung Gottes unter den Menschen! Er wird in ihrer Mitte wohnen, und sie werden Sein Volk sein; und Er, Gott, wird bei ihnen sein. Er wird alle Tränen von ihren Augen abwischen: Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal. Denn was früher war, ist vergangen …`
Die Stadt hat eine große und hohe Mauer mit zwölf Toren und zwölf Engeln darauf. Auf die Tore sind Namen geschrieben: die Namen der zwölf Stämme Israels … Einen Tempel sah ich nicht in der Stadt. Denn der Herr, ihr Gott, der Herrscher über die ganze Schöpfung, ist ihr Tempel, Er und das Lamm … Nacht wird es dort nicht mehr geben. Und man wird die Pracht und die Kostbarkeiten der Völker in die Stadt bringen. Aber nichts Unreines wird hineinkommen, keiner, der Gräuel verübt und lügt … Der Thron Gottes und des Lammes wird in der Stadt stehen, und Seine Knechte werden Ihm dienen.
Hier sieht Johannes die Erde und den Kosmos nach der Reinigung und nach den Turbulenzen am Ende der Zeit des Friedensreiches auf der Erde. Ein neuer Himmel und eine neue Erde sind entstanden und werden nicht mehr vergehen. Und im Neuen Jerusalem, der Hauptstadt der neuen Erde, leben die Menschen im Geiste Gottes. Das bedeutet: In Freude und innerem Frieden. Und Gott selbst und Seine Liebe stehen für alle Bewohner im Mittelpunkt. Das heißt: Sie leben aus der Kraft der Liebe Gottes und geben diese weiter. Die Zeit der Priesterschaft mit ihren Dogmen, Kulten und ihren Lehren von den „Geheimnissen Gottes“ ist endgültig vorbei. Auch der Tod und seine Schrecken sind vorbei. Denn die Bewohner der Erde wissen: Die Seelen der Menschen sind unsterblich und welche in den Himmel zurück gekehrt sind, leben nun wieder als reine Geistwesen in ihrer ewigen Heimat. Und es zeigt sich nun auch, wie über viele Jahrhunderte, ja Jahrtausende, das große Rückführungswerk für alle von Gott abgefallenen Seelen und Menschen andauerte. Auch die zwölf Stämme Israels standen bereits in diesem göttlichen Auftrag, und die großen Gottespropheten Israels hätten damals das Volk führen sollen. Daran erinnern die zwölf Tore in dieser Vision.
Und was für Johannes ganz wichtig ist: Einen Tempel sah ich nicht in der Stadt. Das heißt: Ende mit den Kirchen aus Stein, die Christus niemals wollte. Kein Tempel, keine Dome, keine Kathedralen, keine Bischofskirchen, keine Stadt- und keine Dorfkirchen und keine Kapellen mehr. Dafür ist nun kein Platz mehr. Nicht in den Städten und auch nicht mehr in den Dörfern. Er steht keine Kirche mehr im Dorf. Denn die Menschen kehren ein in ihren inneren Tempel, zu Gott und zu Christus in jeder Seele, in jedem Menschen. So wie es bereits Jesus von Nazareth in der Bergpredigt lehrte: „Wenn du aber betest, so geh in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir´s vergelten“ (Matthäus 6, 6; Lutherübersetzung). Und wenn die Menschen zusammen kommen, dann versammeln sie sich in ordentlichen Räumen, aber nicht mehr in kirchlichen Kulthäusern.
Nun ist auch der Reichtum nicht mehr ungleich verteilt wie unter den Obrigkeiten und Räubern in der untergegangenen materialistischen Zivilisation. Sondern alle Bewohner können sich an der „Pracht“ und den „Kostbarkeiten“ erfreuen, weil die Gleichheit und der Frieden herrscht und nicht mehr das Oben und das Unten.
Das Wasser des Lebens umsonst
22, 17 – Der Geist und die Braut aber sagen: ´Komm`! Wer hört, der rufe: ´Komm`. Wer will, empfange umsonst das Wasser des Lebens.
Die frohe Botschaft des Evangeliums war immer umsonst – ein Geschenk aus den Himmeln. Die Kirchensteuerpflicht für als Säuglinge ohne ihr Einverständnis getaufte Menschen hatte mit Christus nie etwas zu tun. Auch die staatlichen Milliardensubventionen aus den allgemeinen Steuereinnahmen für Bischofsgehälter, Steinkirchen-Bau, Pflege kirchlicher Denkmäler, Priesterausbildung, immer häufigere Papstbesuche, Kirchentage usw. hatten und haben mit Christus nicht das Geringste zu tun. Und dort hat man auch nicht das „Wasser des Lebens“ empfangen.
Die unerschöpfliche Quelle für das „Wasser des Lebens“ ist in jedem von uns selbst – umsonst. Und jeder kann den Weg zu dieser Quelle finden, indem er Schritt für Schritt das tut, was Jesus, der Christus lehrte und lehrt.
Anmerkungen:
(1) Viele Details werden in einer weiteren Christusoffenbarung aus unserer Zeit erklärt. Sie trägt den Titel Das ist Mein Wort, Alpha und Omega, Das Evangelium Jesu, Die Christus-Offenbarung, welche inzwischen die Christen in aller Welt kennen, und sie stammt aus dem Jahr 1989. Handelt es sich dabei aber wirklich um eine Christusoffenbarung für unsere Zeit? so fragen sicher viele. An dieser Stelle hierzu nur soviel: Jeder, der sich mehr mit diesem Thema beschäftigen möchte, kann den Inhalt selbst nachlesen. Das Buch kann beim Gabriele-Verlag Das Wort (www.gabriele-verlag.de) bestellt werden.
(2) Dazu nur ein Beispiel: Jesus hatte Aramäisch gesprochen. Seine Worte wurden dann ca. 50 Jahre später aber in Griechisch aufgeschrieben. Und die Kirche hat das Griechische wiederum ins Latein übersetzt und diese lateinischen Worte später dogmatisiert. Und heute lesen wir die Texte dann z. B. in Deutsch, Englisch oder Spanisch. Doch kann nun ein deutsches oder spanisches Wort zweifelsfrei das beinhalten, was z. B. Jesus oder der Seher Johannes einst in Aramäisch bzw. Griechisch in eine bestimmte Aussage hinein gelegt haben?
An dieser einfachen Überlegungen sieht man, dass es immer darauf ankommt, was jemand mit einem Wort oder mit einem Satz gemeint hat, was er also damit ausdrücken wollte und eben nicht darauf, welche exakte Lexikonbedeutung ein gar nicht ursprüngliches Wort heute in einer übersetzten Sprache hat. Es sei denn, jemand würde die absurde Behauptung aufstellen, die lateinische Kirchenübersetzung käme der ursprünglichen Botschaft näher als das, was Jesus einst tatsächlich gesagt hat.
Konkret hat das Wort „vollenden“ hier nun die Bedeutung „enthüllen, offenbaren“, wie es in diesem Fall richtig auch die konfessionelle Einheitsübersetzung erklärt: „Vollenden“ bedeute „Offenbarung“.
(3) Der Diktator Adolf Hitler hatte am 1.9.1933 behauptet, dass das Reich, das er in die Welt bringen würde, ebenfalls „tausend Jahre“ dauern würde (Wolfgang Wippermann, Drittes Reich, in: Wolfgang Benz (Herausgeber), Enzyklopädie des Nationalsozialismus, Stuttgart 2007, S. 479f.). Diese Wahnvorstellung eines „Tausendjährigen Reiches“ unter der Herrschaft der NS-Diktatur in Deutschland machen sich kirchliche Obrigkeiten und ihre Beauftragten heute nun hin und wieder für Verleumdungszwecke zunutze. Sie bekämpfen damit beispielsweise Christen, die an die Verheißung von Christus durch den Propheten Johannes glauben, und die auf das „Reich Gottes“, wie es Jesus nannte, hoffen. Dieses soll laut Offenbarung des Johannes ca. 1000 Jahre auf der Erde bestehen. „So etwas hatten wir doch schon einmal in Deutschland“, höhnen und lästern dann so manche Vertreter der Kirche, und sie verweisen dazu auf den Hitler-Wahn. Dabei hat das eine mit dem anderen nicht das Allergeringste zu tun. Und es ist etwas völlig anderes, wenn in unserer Zeit der Ruf des Jesus, des Christus, in der ganzen Welt gehört wird, der lautet: „Kehrt um, denn das Reich Gottes ist nahe“ (vgl. Matthäus 4, 17 und viele Stellen mehr), was eine Einladung bedeutet, nach den Zehn Geboten und der Bergpredigt des Jesus von Nazareth zu leben, wozu die Feindesliebe gehört. Es hat also nicht das Geringste mit dem Katholiken Adolf Hitler zu tun, der auch ein großer Verehrer von Martin Luther war. Adolf Hitler hatte im 20. Jahrhundert mit tatkräftiger Hilfe aus den beiden Großkirchen stattdessen versucht, die biblische Verheißung in ihr Gegenteil zu verkehren (siehe dazu z. B. Der Theologe Nr. 4) und ein langjähriges Schreckensreich aufzurichten. Und Adolf Hitler zahlte bis zu seinem Tod auch immer pünktlich seine Kirchensteuer – im Gegensatz zu den meisten anderen Steuern, die er hinterzog bzw. nicht bezahlte. Und Adolf Hitler wurde von der Vatikankirche niemals exkommuniziert, wie es die Kirche z. B. bei unzähligen Kommunisten Italiens getan hat. Warum auch?
Anhang: Wer ist die „Hure Babylon“? – Was glaubten die Menschen in früheren Zeiten? (einige unvollständige Ergänzungen)
Um die Frage, wer die Hure Babylon aus der Offenbarung des Johannes von Patmos sei, gab es im Laufe der Jahrhunderte bis heute viele Dispute, Meinungen und Spekulationen.
Ein Blick in die Geschichte kann uns hier einen kleinen Überblick geben, denn es lebten immer wieder angesehene Denker, Fürsten, Theologen und Propheten, die sich intensiv mit der Offenbarung des Johannes von Patmos beschäftigten und aufschlussreiche Aussagen zu diesem Thema machten.
Im Zitat aus der Johannes-Offenbarung „… trunken vom Blut der Heiligen und vom Blut der Zeugen Jesu“ betrachteten in der Zeit der frühen Kirche Kirchenväter zunächst das heidnische Rom als „Hure Babylon“, weil dort Christen und Kirchenanhänger, vor allem unter Kaiser Nero, grausam verfolgt wurden. Hinweise finden sich beim Kirchenvater Irenäus von Lyon (135-202) und seinem Schüler Hippolyt (170-235). In dieser Deutungstradition stand auch der römische Staatsmann, Gelehrte und Schriftsteller Cassiodor (485-580).
Als die Kirche jedoch zur römischen Staatskirche erhoben worden war (380) und nun ihrerseits Andersgläubige verfolgte und Abweichler von der römisch-katholischen Einheitslehre mit dem Tode bestrafte, wurde mehr und mehr in Betracht gezogen, dass mit der „Hure Babylon“ nun das päpstliche Rom gemeint sein könnte.
Einer der ersten, der in diese Richtung dachte, war der italienische Zisterzienserabt Joachim von Fiore. Er lebte von 1130 bis 1202 in Kalabrien in Italien.
Er besaß wohl auch die prophetische Gabe, denn er sah das Ende der Institution Kirche voraus. Diese werde abgelöst von einer „Gemeinschaft der Zeit des Heiligen Geistes, welche die hierarchische Kirche hinter sich ließ, um die nicht mehr an die alten Strukturen gebundene neue Kirche des Geistes zu beginnen“. Dies führe dann „bis zur vollen Freiheit der Kinder Gottes in der Zeit des Heiligen Geistes, die schließlich auch die Zeit des Friedens unter den Menschen, der Versöhnung der Völker und der Religionen sein werde.“ Mit diesen Worten beschrieb ausgerechnet Papst Benedikt XVI. bei seiner Generalaudienz am 10.3.2010 die Vision des Sehers,(http://www.vatican.va/holy_father/benedict_xvi/audiences/2010/documents/hf_ben-xvi_aud_20100310_ge.html). Dieser lehnt die Lehre von Joachim von Fiore jedoch ab. Der Pontifex maximus der Jahre 2005-2013 beschreibt im Anschluss daran zustimmend die Position des „heiligen“ Bonaventura, und Papst Ratzinger schreibt dazu: „Als Generalminister des Franziskanerordens hatte der hl. Bonaventura sofort gesehen, dass der Orden mit der von Joachim von Fiore inspirierten spiritualistischen Auffassung nicht regierbar war, sondern sich logischerweise auf dem Weg in die Anarchie befand“. Und daraus ergab sich wiederum „die praktische Notwendigkeit von Strukturen und der Eingliederung in die Wirklichkeit der hierarchischen Kirche, der wirklichen Kirche“ – also gerade das Gegenteil der Botschaft von Joachim von Fiore, der das Ende der hierarchischen Kirche voraus sah.
Der Konflikt hatte einen praktischen Hintergrund: Auf Joachim von Fiores Ideen ging nämlich die Entstehung eines ernsten Zweiges der Franziskaner zurück, der so genannten „Franziskaner-Spiritualen“ oder „Apostelbrüder„. Um 1260 entstand diese Gemeinschaft, welche die von Joachim von Fiore voraus gesagte Gemeinschaft des Freien Geistes zu leben versuchte. Sie waren Bauern und Handwerker, lebten zurückgezogen in den Bergen und predigten ein Leben in Armut nach dem Vorbild der ersten Apostel Christi, ohne weltlichen Besitz, in freier und geistiger Gemeinschaft. Sie übten radikale Kritik an der Verweltlichung der römischen Kirche und auch sie identifizierten die Papstkirche mit der „Hure Babylon“ der Apokalypse. Und was Papst Ratzinger später als „Weg in die Anarchie“ abwertete, war in Wirklichkeit das Bemühen um eine Nachfolge Christi, das von der Kirche mit grausamem Blutvergießen beendet wurde. Papst Clemens V. rief zum Kreuzzug gegen die Apostelbrüder auf, und nach zweijährigem Verteidigungskampf auf einem Berg bei Vercelli wurden sie gefangengenommen und nach öffentlicher Folterung hingerichtet und auf den Scheiterhaufen der römisch-katholischen Machtkirche verbrannt. Damit hatte sich jedoch die Institution Kirche einmal mehr auch als das entlarvt, was die Apostelbrüder in ihr gesehen hatte, die „Hure Babylon“, die zunächst weiter obenauf blieb.
Trotzdem überlebte Joachim Fiores Gedankengut die Zeiten und hatte nachhaltigen Einfluss auch in der Reformationszeit, z. B. außer Luther auch Calvin, Bengel und viele andere, die im verweltlichten Papsttum ebenfalls die „Hure Babylon“ erkannten so wie auch auf Gotthold Ephraim Lessing und die Philosophen des Deutschen Idealismus. (Quelle: http://www.heiligenlexikon.de)
Auch für Kaiser Friedrich II. (1194-1250) war die Papstkirche die „Hure Babylon“.
Ein anderer Visionär und Prophet war Girolamo Savonarola. Er wurde 1452 in Ferrara, Italien, geboren und war ein italienischer Dominikaner und Bußprediger, der 1482 zum Lektor am Konvent S. Marco in Florenz ernannt wurde. Seine Predigten sollen so ergreifend und wortgewaltig gewesen sein, dass Zehntausende stundenlang geduldig gewartet hätten, um ihn im Dom zu Florenz reden zu hören. Er prangerte den Sittenverfall der Herrschenden und die Verderbtheit der päpstlichen Kirche an und prophezeite das Strafgericht, falls die Menschen und auch die Prälaten sich nicht ändern würden.
Savonarola sah Florenz als das „Neue Jerusalem“ und glaubte, dass das „Tausendjährige Friedensreich“, wie in der Johannesoffenbarung beschrieben, hier seinen Anfang über die Erde nehmen könnte. Savonarola reformierte und revolutionierte die Stadtverfassung, und der entmachtete Mittelstand wurde wieder zur stärksten politischen Kraft. Die Regierung bestand aus einem Großen Rat aus 3000 Bürgern, die alle zwei Monate wechselten, so dass praktisch jeder Bürger mitregieren konnte. Savonarola kritisierte dabei Papst Alexander VI. aufs Heftigste. Dass die römisch-katholische Kirche die große „Hure Babylon“ sei, lasse sich unschwer an den 14.000 Prostituierten erkennen, die im Umfeld des Vatikan ihrem Beruf nachgingen, erklärte der Mönch beispielsweise (welt.de, 9.11.2011). Der Papst versuchte Savonarola durch Verleihung der Kardinalswürde zum Schweigen zu bringen. Als dies nicht fruchtete, wurde der Prophet aus Florenz im Auftrag der Papstkirche gefangen genommen, schwer gefoltert, zum Tod verurteilt und als „Ketzer“ zusammen mit zwei Freunden erhängt. Sein Leichnam wurde anschließend verbrannt.
Ein anderer Theologe, der durch seine visionäre Auslegung der apokalyptischen Bibelteile bekannt wurde, war Thomas Müntzer (siehe hier). Er wurde 1484 in Stolberg im Harz geboren und war als Priester zunächst ein engagierter Anhänger und Bewunderer Martin Luthers. Müntzer versuchte, eine gerechtere Gesellschaftsordnung umzusetzen, indem er Privilegien für kirchliche Obrigkeiten aufhob, Klöster auflöste und dafür z. B. Räume für Obdachlose schuf und darin Armenspeisungen einrichtete. Auch Thomas Müntzer sah in der mit Purpur bekleideten „Hure Babylon“ die römisch-katholische Kirche. Da vor allem die Bauernschaft jedoch weiterhin unterdrückt wurde, entschied sich Müntzer letztlich für die gewaltsame Befreiung der Bauern in einer Revolution, was Luther entschieden abgelehnt hatte. Stattdessen rief der Reformator die Fürsten zur gewaltsamen Niederschlagung der Aufstände samt Hinrichtungen aller derer auf, die damit in irgendeiner Verbindung stehen. Am 27. Mai wurde so auch Thomas Müntzer vor den Toren der Stadt Mühlhausen in Thüringen wegen seiner Beteiligung am Bauernaufstand enthauptet, sein Leib aufgespießt und sein Kopf auf einen Pfahl gesteckt. Mit der Überzeugung, dass das Papsttum die „Hure Babylon“ der Bibel sei, war er sich jedoch mit den Reformatoren Martin Luther, Johannes Calvin und vielen anderen einig. Noch im 19. Jahrhunderten wurde auch im Protestantismus die Romkirche weiterhin als „Hure Babylon“ bezeichnet.