Burn Out

Burn Out

Wikipedia sagt dazu:

Ein Burnout-Syndrom (englisch (to) burn out: „ausbrennen“) bzw. Ausgebranntsein ist ein Zustand ausgesprochener emotionaler Erschöpfung mit reduzierter Leistungsfähigkeit. Es kann als Endzustand einer Entwicklungslinie bezeichnet werden, die mit idealistischer Begeisterung beginnt und über frustrierende Erlebnisse zu Desillusionierung und Apathie, psychosomatischen Erkrankungen und Depression oder Aggressivität und einer erhöhten Suchtgefährdung führt.[1]

Burnout ist keine Krankheit, sondern ein Problem der Lebensbewältigung (siehe Abschnitt ICD). Es handelt sich um eine körperliche, emotionale und geistige Erschöpfung aufgrund beruflicher Überlastung und wird meist durch Stress ausgelöst, der nicht bewältigt werden kann.[2]

In den letzten Wochen war durch einen bekannten Fußball Trainer der Begriff „Burn Out“ überall in großen Lettern zu lesen…. lang und breit wurde von der Presse debattiert, analysiert und auch (ge)beurteilt. Was also ist genau ein „Burn Out“?

Wir alle kennen Situationen, wo wir das Gefühl haben, das wir es nicht mehr alleine stemmen können, an die Grenzen der Belastbarkeit kommen, am liebsten alles hinwerfen möchten und laut aufschreien wollen, um der Umwelt zu sagen: „Ich kann nicht mehr“, „Ich will nicht mehr“ oder „Lasst mich doch alle mal in Ruhe“….. und doch tun wir es sehr oft nicht – wir sind zu „gut“ erzogen, denn sowas tut man nicht….

Dazu kommen Muster, die man mehr oder weniger unbewusst als die eigenen vom Umfeld (Familie, Arbeit) für sich als „Wahrheit“ übernommen hat.  Früher, als Kind, hörten wir zum Beispiel folgende Sätze:

  • Das kannst du nicht
  • dafür bist du zu klein
  • das schaffst du sowieso
  • Ein Junge weint nicht
  • Ein Mädchen wird zur Frau und sorgt für die Familie und nicht und ähnliche Aussagen….

Das setzt sich fest und heute, als Erwachsener Mensch, scheint es „vergessen“ zu sein. Wir versuchen alle unseren „Mann“ bzw unsere „Frau“ zu stehen. Haben unseren Alltag, unsere Sorgen, Ängste und Nöte, gehen unserer Arbeit nach, sind für die Familie und den Partner da und merken nicht, wie sehr sich unser Tagesablauf automatisiert. „Das Leben ist halt so“, bekomme ich dann oft zu hören, oder „die anderen schaffen es doch auch, also muß ich es auch so tun!“

Ich weiß nicht, wer von einem Burn Out mehr betroffen ist. Sind es die Männer? Oder sind es die Frauen? Da gibt es bestimmt irgendwo Zahlen, die das belegen können, doch im Grunde ist es egal ob Mann oder Frau, ein Mensch der davon betroffen ist, steckt in einer Tretmühle, in einem Loch und kommt dort nicht alleine heraus, sondern versucht einfach immer nur weiter und weiter zu gehen, einfach zu funktionieren, ignorieren sogar körperliche Symptome ….. sagen sich: „Ja, irgendwann erhole ich mich, ist ja alles gar nicht so schlimm!“  Sie würden sich als Egoisten fühlen, setzen Egoismus gleich mit etwas, was negativ ist. Doch gesunder Eogismus darf und MUSS sein!

Bei vielen kommen noch Belastungen durch nicht verarbeitete Verletzungen hinzu, die nur verdrängt wurden, doch irgendwann ist es der Seele zuviel! Heute las ich dazu den Ausdruck Infarkt der Seele, was es zwar sehr drastisch beschreibt, aber meiner Meinung nach sehr gut trifft. Dann geht nichts mehr! Wie das sich nun bei einem Betroffenen äußert kann von den anderen sehr variieren. Wichtig ist in jedem Fall es sich zuerst selbst einzugestehen. Das ist der erste Schritt, der zweite Schritt ist, sich Hilfe zu holen und vor allem diese dann auch zuzulassen – anzunehmen!

Es ist kein Zeichen von Schwäche sondern von Stärke diesen Schritt nach außen zu gehen, ein Zeichen zu gebenzu sagen: Halt! Stop! Ich kann nicht mehr!

Wer dann kein soziales Umfeld hat, das ihn auffängt, Verständnis hat und begleitet, sollte sich unbedingt Hilfe im Außen suchen. Ein guter Hausarzt weiß da schon Rat! Wichtig ist, das darüber gesprochen wird, wie es einem geht, was zuviel ist, was nicht aufgearbeitet werden konnte, was niederdrückt.

Da sind auch Angehörige gefordert. Doch oft wissen diese gar nicht, wie sie mit der Situation umgehen sollen. Denken und sagen vielleicht sogar: „So schlimm wird es schon nicht sein!“, oder „das wird schon wieder“…. auch hier gilt für die Angehörigen: Sprecht an, wie es euch in der Situation geht, gebt ruhig auch zu, das es euch überfordert, da ihr nicht wisst, wie ihr genau helfen oder entlasten könnt, aber seid einfach erstmal da! Nehmt in den Arm, zeigt Mitgefühl und Verständnis. Es ist so wichtig, das sich die Betroffenen ernst genommen fühlen, denn es zeugt von Mut, sich sozusagen „zu outen“.

Also, wer sich angesprochen fühlt und sich vielleicht in den Zeilen hier wiedererkennt….. übernehmt die Eigenverantwortung, denn

DU bist der wichtigste Mensch in DEINEM Leben! DU bist vom ersten bis zum letzten Atemzug mit DIR zusammen, also sorge dafür, das es DIR gut geht!

… denn DU bit der wichtigste Mensch in DEINEM Leben – niemand sonst!!!

7 Kommentare zu “Burn Out

  1. Danke, dass Du es ansprichst. Ich habe mehrere BurnOuts erlebt. Du sprichst mir aus der Seele. Ich landete zuletzt in Depressionen. Bekam nicht das wonach ich mich sehnte – einfach nur Ruhe zu haben vor allen Verpflichtungen – vor allen Aufgaben die an mich gestellt wurden … Mein Mann hatte damals, als er erfuhr, dass er nichts für mich tun konnte, zunehmend emotionalen Abstand zu mir genommen und so mußte ich für ich selbst entscheiden bevor andere über mich entschieden. Eine lange Geschichte … 😦
    LG – Christine

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  2. …den Stein ins Rollen bringen… einen ersten Schritt wagen … hab keine Angst zu versagen weil Du sagst, „ich kann nicht mehr“ … „es ist genug“ …

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  3. ja kenn ich steck mittendrin und zu allem übel ist auch mein partner und meine tochter betroffen, dadurch bekam ich depessionen, hab immer wieder versucht meinen partner aufzubauen über ein jahr, er ist jetzt in therapie und nun kam meine tochter damit……..sie hat es erst bemerkt als sie zusammen brach, meine schwester hat krebs und ich bin jetzt am ende……jetzt versucht mein partner mich hoch zu ziehen der selbst noch betroffen ist.

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