Schattenkinder

            Schattenkinder

Wikipedia sagt folgendes dazu:

Als Schattenkinder werden in der Umgangssprache Kinder bezeichnet, die aus unterschiedlichen Gründen weniger Aufmerksamkeit bekommen, als ihnen üblicherweise zuteil werden sollte. Dies können beispielsweise Kinder sein, die einen Bruder beziehungsweise eine Schwester mit einer Behinderung oder einer chronischen Erkrankung haben und deren Bedürfnisse – insbesondere im Familienleben – durch die Brüder sowie/oder Schwestern, die oftmals viel Aufmerksamkeit und Pflege von den Eltern benötigen, häufig weniger wahrgenommen sowie befriedigt werden.

Gleichfalls werden vernachlässigte auf sich allein gestellt lebende notleidende Kinder in Kriegs– und Krisengebieten als Schattenkinder bezeichnet.

In einem anderen Zusammenhang wird der Begriff Schattenkinder dann verwendet, wenn ein Kind lange Zeit stets eine ungewöhnlich blasse respektive bleiche Gesichts- oder Hautfarbe hat. Möglicherweise ist dies auf eine genetische Ursache zurückzuführen.

Ich selbst hörte erst vor wenigen Tagen zum ersten Mal bewusst den Begriff „Schattenkind“ und irgendetwas in mir arbeitet seitdem in mir. (M)Ein Thema, das mir seither keine Ruhe lässt, deshalb schaue ich es mir nun an….

Sicher gibt es noch mehr Situation wie von Wikipedia beschrieben, wo man ein Kind als Schattenkind bezeichnen könnte. Für mich ist es auch stimmig, einen Fötus zum Beispiel der sich nicht weiter entwickeln konnte oder durfte, als Schattenkind zu bezeichnen, oder auch Kinder, die scheinbar einfach niemand haben will…. die möglicherweise jahrelang in Heimen leben müssen… aber wie gesagt, das ist meine eigene persönliche Meinung.

Als ich auf den Begriff  „Schattenkind“ aufmerksam wurde, gab es natürlich eine ganz konkrete Situation dazu. Da beschwerte sich ein älteres Geschwister „indirekt“ über zuwenig Zuwendung und Aufmerksamkeit der Eltern, indem sie (ein Mädchen von ca. 15 Jahren) sich einer Sekte anschloss, nicht irgendeiner, sondern einer Sekte die den Satanskult betrieb. Dort fand sie ihrer Meinung nach die Zuwendung und Liebe, die sie sich so sehr von ihren Eltern wünschte aber nicht bekam. Denn sie hatte einen jüngeren schwerkranken Bruder, den sie zwar sehr liebte doch auf der anderen Seite auch irgendwie hasste, weil er immer im Mittelpunkt stand.

Immer, wenn sie mit den Eltern darüber reden wollte, deren Nähe suchte, kam der Bruder dazwischen. Natürlich machte sie sich auch große Sorgen um ihn und seine Gesundheit, doch sie selbst verschwand irgendwie immer mehr und die Eltern, in deren Erleben, bekamen es nicht wirklich mit. Sie waren nur eines Tages sehr erschrocken darüber, welchen Umgang die eigene Tochter hatte und wie sehr sie sich äußerlich veränderte.

Die Familie wusste nicht weiter, das Mädchen stand zunehmend auf der Seite der Sekte. Doch der kleine Bruder liebte seine Schwester, machte sich seinerseits Sorgen um sie und brachte eine Lawine ins Rollen, damit die Schwester nicht in die Sekte abglitt…. und das, obwohl er kaum Luft bekam, eingeschüchtert wurde und sogar bedroht.

Das alles trug dazu bei, allen beteiligten der Familie die Augen zu öffnen, das trotz der Sorge und der Not um den Sohn da noch ein Kind war, das immer zurück gesteckt hatte. Ein Kind, das auch wenn es ganz gesund war, Aufmerksamkeit und Liebe brauchte, genau wie der kranke Bruder.

Oft ist es ja im Alltag so, das wir in bestimmten Situationen nicht alles beachten – auch wenn wir immer alles richtig machen wollen! Eine jede Handlung, ein jedes Wort hat Auswirkungen auf unser Umfeld, genau so wie jede unterlassene Handlung und jedes nicht ausgesprochene Wort zur rechten Zeit etwas Hinterlässt – bei unserem gegenüber.

Wir sind alles Menschen, müssen nicht perfekt sein, denn wir lernen alle immer und immer wieder dazu, bis zu unserem letzten Tag! Doch ab und an innehalten, hinsehen und den Dialog suchen…. und vor allem sich selbst fragen: Wie wirke ich in meinem Tun und Handeln auf andere?

Ein anderes Beispiel für ein „Schattenkind“ ist für mich, wenn sich bei einem erwachsenen Menschen scheinbar unvermittelt und ohne ersichtlichen Grund Ängste einstellen. Ängste können sich vielfältig äußern: Verlustängste, Versagensängste, Angst vor Berührungen, vor Kontrollverlust usw…..

Wenn jemand das Gefühl hat, es schnürt ihm/ihr die Brust zu, so das man kaum Atem holen kann… so ist es an der Zeit genau hinzusehen, wo die Ursache dafür liegt. Oft hat diese Angst nichts mit der heutigen Situation oder den Umständen zu tun, oder nur soweit, das ein Ereignis als Auslöser dient für etwas, was die Seele sehr tief in sich verborgen hat, was scheinbar „vergessen“ war. Nun macht sich das vor langer Zeit erlebte wieder bemerkbar, doch dadurch, das es so tief in uns verborgen war, können wir es nicht gleich mit unseren Symptomen in Verbindung bringen.

Eine kleine Kinderseele ist voller Vertrauen in die Erwachsenen und doch werden und wurden zu jeder Zeit hier auf unsere Welt viele Kinder misshandelt und missbraucht. Ein Kind weiß noch nicht, dass das, was mit ihm/ihr geschieht eigentlich nicht sein darf, nicht richtig ist….. das kommt erst viel später ins Bewusstsein und dann setzt oft etwas ein, was einen jahrelangen Leidensweg einläutet: Die Kinder geben sich selbst die Schuld an der Situation!   Doch sind sie Opfer, nicht die Täter! (natürlich kann man diesen Täter/Opfer Umstand anders diskutieren wenn man nur auf die Seelenebene schaut, doch hier geht es im Moment um das erleben in der Realität und die Folgen daraus!)

Nun werden diese Kinder erwachsen, alles läuft mehr oder weniger „nach Plan“ und dann entsteht eine Situation, wo eben genau das „vergessene“ sich einen Weg bahnen will, angeschaut werden möchte um in die Heilung zu gehen. Warum gerade jetzt? Weil die Seele nun weiß, das der Mensch dahinter jetzt bereit ist, zu verkraften! Also, wer sich angesprochen fühlt und sich vielleicht in den Zeilen hier wiedererkennt….. übernehmt die Eigenverantwortung, tretet aus dem Schatten heraus, nehmt die Situation an, erkennt und vergebt – sobald ihr es auch so fühlen könnt.

9 Kommentare zu “Schattenkinder

  1. sehr schön zusammengefasst so das herzen berührt werden können…für mich sind auch solche kinder schattenkinder, deren eltern soviel aufmerksamkeit brauch(t)en( z.b. kinder psychisch erkrankter eltern/elternteil und kinder von sucht oder suizidversuchter eltern/elternteil)..auch diesen kindern ist es nicht vergönnt worden im licht aufzuwachsen(auch wenn mir durchaus bewußt ist das alles so richtig ist und es ganz ohne licht nicht gewesen ist…finde ich es schön diesen dingen eine stimme oder text;-) zu verleihen um betroffenen seelen ein „endlich werde ich gesehen“ zu geben..wünsche allen viel liebe und licht für ihren weiteren weg melanie

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    • Liebe Melanie,
      ja so ist es, auch DAS sind Schattenkinder! Die Situationen der betroffenen sind so vielfältig, das ich sie nicht alle in meinem Beitrag aufnehmen kann…. darüber kann man ein Buch schreiben und würde trotzdem nicht alle erfassen….
      Danke für dein Feedback
      LG Sabine

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  2. Liebe Sabine,
    sehr schön wie du es beschreibst und wie der Begriff *Schattenkinder* von dir gefühlt wird.
    Auch ich war ein *Schattenkind*… es stand in einem Zeitungsbericht der damals über meine Geschwister und mich verfasst wurde, bezüglich meiner Pflegemutter, diese Bezeichnung hat auch eine sehr persönliche Bedeutung für mich.
    Ich wurde auf der *Schatten-Seite* des Lebens geboren und bin im Laufe meines Lebens durch lernen und meinem tiefen Glauben achtsam *über die gefährliche Strasse* auf die *Sonnen-Seite* gegangen.
    Das Alles habe ich in meinem Buch, aus meinem Herzen und meiner Seele geschrieben, um anderen Menschen Mut zu machen, es auch zu tun.
    Ich wünsche allen *Schattenkinder* vom Herzen viel Mut, Kraft und Glaube an sich Selbst, diesen Weg zu gehen, um ein wundervolles lichtvolles Leben auf der *Sonnen-Seite* zu leben und glücklich zu sein.
    Dir liebe Sabine danke ich von ganzem Herzen für diesen wundervollen Bericht und wünsche dir weiterhin viel Freude, Licht und Liebe, mögen die Engel dich beschützen und führen auf allen Wegen!
    Fühle dich umarmt, sonnige Grüsse aus dem Südburgenland
    Brigitte-Sara

    PS: wenn du in mein Buch (Fremde in der Heimat) einlesen möchtest, hier der Link dazu: http://www.lulu.com/spotlight/MediumSara

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    • Liebe Brigitte,

      vielen Dank für deine lieben Kommentar. Wenn ich darf würde ich gern deine Bücher auf diesem Blog und meiner Seite auf FB http://www.facebook.com/Seelenliebe weiter empfehlen…..
      Werde mir demnächst auch sehr gern deine Homepage genauer ansehen. Das was ich bis eben kurz überflogen habe, spricht mich sehr an!

      Wünsche dir alles Glück dieser Welt, fühl dich ebenfalls fest umarmt,
      LG Sabine

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  3. Liebe Sabine,

    ich freue mich sehr das dir meine Bücher gefallen, herzlichen Dank das du meine Bücher bewerben möchtest.
    Ich würde mich sehr freuen wenn dir unser Projekt gefällt, falls du Fragen diesbezüglich hast stehe ich dir jederzeit gerne zur Verfügung.

    Ich wünsche dir von Herzen einen entspannten Abend mit harmonischen Momenten, sowie viel Licht und Liebe.

    herzliche Grüsse … bis bald
    Brigitte

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  4. Als Schattenkind muss man nicht einmal in Krisengebieten leben – oft reicht die eigene Familie, in der man aufgewachsen ist, bereits aus.
    Es gibt sooo viele, die als Erwachsene oft erst erkennen, in welcher misslichen Lage sie als Kind gelebt haben. Keine Kindheit gehabt zu haben in der man liebevoll in die Welt begleitet wurde, Mangel über Mangel auf allen Ebenen erleben mußten und heute als Erwachsene ihr Dilemma erkennen. Es tut so weh, das zu erkennen. Aber erst wenn du es erkannt hast, kannst du es anschauen und dich auf den Weg der Heilung machen ….
    Danke, dass Du den Artikel noch mal reingestellt hast. Er passt zur Jahreszeit.
    LG Christine

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